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Rock trifft in Reutlingen auf Klassik

Der Reutlinger Liederkranz präsentiert am 20. Juli ein besonderes Programm in der Stadthalle.

Ob klassisch oder rockig: Geprobt wollen beide Konzertteile sein. FOTOMONTAGE: VEREIN
Ob klassisch oder rockig: Geprobt wollen beide Konzertteile sein. FOTOMONTAGE: VEREIN Foto: Gea
Ob klassisch oder rockig: Geprobt wollen beide Konzertteile sein. FOTOMONTAGE: VEREIN
Foto: Gea

REUTLINGEN. Am Samstag, 20. Juli, stellt der vielköpfige Reutlinger Liederkranz ein außergewöhnliches Projekt in der Stadthalle vor: Während im ersten Teil Karl Jenkins »Adiemus« mit klassischem Streichorchester und großem Schlagwerk eine sphärische Stimmung verbreitet, geht es im zweiten Teil mit »Rock meets Classic by RL« fetzig und rockig zur Sache.

Chöre gibt es zahlreiche in unserer Region, auch auf hohem gesanglichen Niveau. Doch an einem Abend eine Rockband, ein klassisches Sinfonieorchester, Tenor- und Chorgesang miteinander zu verbinden, ist schon etwas Besonderes. Seit Januar bereiten sich der gemischte Chor und der Jugendchor (einmal die Woche) und die drei Auswahlchöre (einmal im Monat) auf diesen Abend vor.

80 Sänger beteiligt

Das Projekt vereint Sängerinnen und Sänger aus allen fünf Chören, insgesamt sind rund 80 Sänger beteiligt. Allein bei der Aufführung von Jenkins »Adiemus – Songs of Sanctuary« stehen ein klassisches Streichorchester, neun Schlagzeuger, mehrere Solisten und ein ausschließlich aus Frauenstimmen zusammengesetzter Chor des Liederkranzes auf der Bühne. Um auch jüngere Altersgruppen anzusprechen, geht es im zweiten Teil um die Verbindung von Rockmusik und klassischem Sinfonieorchester. Dabei begleiten die Junge Sinfonie Reutlingen mit rund 45 Musikern und die Rockband The Sultans die Chöre des Liederkranzes. Zudem singt der Tenorsolist José Carmona die Soloparts: »Das alles zusammenzuführen, war eine große Herausforderung und das Besondere an diesem Projekt«, berichtet Vereinsvorsitzende Ingrid Speth. Das gilt vor allem für den musikalischen Leiter Thomas Preiß, der den Chor seit 2010 dirigiert und auch alle Songs – von Queen über Bon Jovi und Coldplay bis zu den Ärzten – neu arrangiert hat. Die Moderation des Abends übernimmt Christian Filip vom Neckaralb Live Radio.

Gemeinschaft pflegen

Tatsächlich verfährt der Verein seit 1827 nach dem bewährten Motto »Mit Musik geht alles besser«. Doch seit der Gründung mit damals 37 männlichen Sängern hat sich auch beim Liederkranz einiges verändert. Nicht nur, dass der Chor größer geworden ist, er hat wie die meisten anderen Chöre auch mit Überalterung und Nachwuchsmangel zu kämpfen. Wie vor 192 Jahren sieht der Liederkranz, der sich aus fünf Chören zusammensetzt, seine wesentliche Aufgabe noch immer darin, durch das Singen die Gemeinschaft zu pflegen. Inzwischen ist der älteste Verein Reutlingens auch international unterwegs und bis über den Atlantik bekannt.

So hatte der Liederkranz im Dezember 2018 eine Einladung erhalten, in der weltberühmten New Yorker Carnegie Hall aufzutreten. Das nächste Großevent steht nun nicht in Manhattan an, dafür im größten Konzerthaus der Achalmstadt. (GEA)