REUTLINGEN. Ganze Arbeit haben findige GEA-Leser bei der zurückliegenden Foto-Fahndung vom 1. August geleistet: »Alle sechs Urlaubsmotive«, freut sich Stadtarchivar Roland Brühl, »konnten identifiziert werden. Damit hätten wir wirklich nicht gerechnet. Das ist ganz große Klasse!« Hieb- und stichfest lokalisiert wurden folgende Schnappschüsse: die Ruine Baden in Badenweiler, der Königssee mit der Kirche Bartholomä, die Klosterkirche Alpirsbach, das Castello Sem Benelli beim norditalienischen Rapallo, der Dudelsackpfeifer-Brunnen nebst Käfigturm in Bern sowie das Schlosshotel Niederwald in Rüdesheim.
Dabei ist für Brühl nicht allein die hohe Trefferquote ein Quell der Freude, sondern auch die Begeisterung, die Foto-Detektive gegenüber Stadtarchiv und GEA zum Ausdruck bringen. So lässt beispielsweise einer der Fahnder wissen: »Ich finde ihre Bilder immer sehr inspirierend. Sie versetzen mich in eine entschwundene Welt voller Rätsel« – von denen im Laufe der Serie übrigens schon dreißig Stück gelöst werden konnten. Dies auch, weil manche GEA-Leser mit beeindruckender Hartnäckigkeit unterwegs sind und so lange recherchieren, bis sie ersten vagen Ahnungen belastbare Beweise folgen lassen können.
Da wird stundenlang im Internet gestöbert, werden auf der Suche nach Vergleichsbildern private Fotoalben durchforstet und sogar Ausflüge unternommen, um vor Ort zu erkunden, ob sich Vermutungen verifizieren lassen. Was natürlich nicht immer klappt, wie von einer Leserin berichtet wird, die sich trotz des betriebenen Fahndungsaufwands ihre gute Laune nicht vermiesen ließ: »Die Kirche, die ich zu erkennen meinte, war zwar die falsche, trotzdem haben wir unseren Ausflug an den Bodensee sehr genossen. Ohne den Impuls vom GEA wären wir daheimgeblieben und hätten einen wunderschönen Tag versäumt.«
Ob die heutige Auflage der Serie sie und andere erneut zu Wochenendtrips anregt? Denkbar ist’s. Wiewohl von den Fahndungs-Fotos bislang wenig mehr bekannt ist, als dass irgendwann irgendjemand fürs Shooting in die Luft gegangen sein muss. Sind es diesmal doch ausschließlich Lichtbilder aus der Vogelperspektive, die das Stadtarchiv zur Fahndung ausgeschrieben hat.
Wer über diese Motive hinaus zusätzliche Aufnahmen von anno dazumal enträtseln möchte, ist übrigens auf der Homepage des Stadtarchivs richtig. Hier gibt es viele weitere digitalisierte Lichtbilder, deren Geheimnisse es zu lüften gilt. Und auch hier haben Spürnasen binnen der vergangenen Monate hervorragende Detektiv-Arbeit geleistet und konnten etliche Fotos aus ihrer Anonymität befreien. Vielen Dank dafür! (GEA)
www.reutlingen.de/unbekannte-fotos
www.reutlingen.de/identifizierte-fotos
Bitte melden
Wer meint, den Aufnahmeort eines der abgedruckten Bilder zu kennen, ist gebeten, sich per Mail ans Reutlinger Stadtarchiv zu wenden. Und zwar bitte direkt. Der Weg über den GEA, der mitunter von Lesern eingeschlagen wird, ist ein Umweg, der zu Verzögerungen führt. (GEA) stadtarchiv@reutlingen.de