REUTLINGEN. Das Stadtarchiv Reutlingen hat seine Internetpräsentation auf der Homepage der Stadt um ein weiteres Kapitel ausgebaut. In der Fotogalerie zeigen fotografische Darstellungen in inzwischen 15 Themenbereichen nicht nur Veränderungen des Stadtbildes sondern auch ein überregionales Spektrum.
Das neueste Fotoalbum erinnert an die wechselvolle Geschichte des Ledergrabens. Nach dem Abbruch der Stadtmauer im 19. Jahrhundert wurde der ehemalige Stadtgraben im Bereich Ledergraben aufgefüllt und die Lederstraße in Gestalt einer dreigliedrigen, von Bäumen gesäumten, Allee gebaut. Nach kurzer Zeit entwickelte sich der Ledergraben zu einer kommunalen, kulturellen und ökonomischen Begegnungsstätte für Jung und Alt, was sich in zahlreichen Veranstaltungen – wie beispielsweise den mannigfachen Märkten, den zahlreichen Schaubuden der fahrenden Leute oder den bunten Festzügen – manifestierte. Aufgrund der Kriegsschäden sowie der stark wachsenden Motorisierung nach dem Zweiten Weltkrieg und den damit verbundenen Verkehrsproblemen wurde der Ledergraben immer mehr dem verkehrstechnischen Fortschritt und dem ökonomischen Wachstum geopfert. Zunächst in Gestalt von schlichten Parkplätzen und schließlich in Form der heutigen Bundesstraße 312. Durch die Sperrung einer Fahrspur zur Reduzierung der hohen Stickoxydbelastung erhielt der Ledergraben in jüngster Zeit auch eine überregionale Beachtung. Fotografien aus acht Jahrzehnten erinnern an die wechselvolle Geschichte dieses kleinen Reutlinger Straßenabschnittes.
Im Internet ist die Fototgalerie unter www.reutlingen.de/Fotogalerie zu finden. (pm)