STUTTGART/REUTLINGEN. Ist das wertvoll oder kann das weg? Beim Entrümpeln findet sich so mancher vermeintlicher Schatz. Dessen wirklichen Wert zu ermitteln und ihn dann zu Geld zu machen, das ist die Aufgabe des Auktionshauses Eppli in Stuttgart. Bei ihrer »Schatzsuche« wurden Geschäftsführer Ferdinand Eppli und sein Team ein halbes Jahr lang von Kameraleuten begleitet. TV-Zuschauern können in der Doku-Soap-Reihe »Ramsch oder Rares - die Antiquitätenprofis« auf dem Sender Sat.1. Gold nun einen Blick hinter die Kulissen des laut eigenen Angaben größten Auktionshauses Deutschlands werfen.
Der Titel weist eine Wortgleichheit mit der Show »Bares für Rares« auf, die ein Quotenhit beim ZDF ist. Auch andere Trödel-Formate mit Geschichten von Kuriositäten, alten Schätzen und harten Verhandlungen sind im Fernsehen etabliert und äußerst beliebt. »Ramsch oder Rares« soll sich von diesen abheben. »Was in vielen Shows nachgestellt wird, gehört bei Eppli zum täglichen Business«, betont das in zweiter Generation geführte Familienunternehmen. »Das macht die Reportage zu einem einzigartigen Format, das es in dieser Form noch nicht gab.« Gezeigt werde der echte Alltag, was Kunden in den fünf Standorten in Stuttgart auf den Tisch legen oder bei Hausbesuchen vorführen.
Reutlinger Promi-Paar mistet aus
In der neusten Folge, die am Donnerstag (21.10 Uhr/Sat.1 Gold) zu sehen sein wird, führt der Weg von Eppli-Fashion-Experte Ioannis Schyma nach Reutlingen. Beauty-Doc Oliver Gekeler und seine Frau Bettina sind Stammkunden. Das Promi-Paar, das schon in diversen TV-Produktionen zu sehen war, liebt Shopping-Trips und Luxus-Klamotten. Nun ist der Kleiderschrank aber proppevoll. Damit neue Designer-Mode gekauft werden kann, müssen erst ein paar alte Teile aus der Villa am Georgenberg fliegen. »Wobei alt relativ ist«, sagt Oliver Gekeler, »manche Teile wurden von uns noch nie getragen«.
So auch Bettina Gekelers Jacke des deutschen Modedesigners Philipp Plein. Ein Fehlkauf für rund 3.000 Euro. Oliver zeigt eine Prada-Jacke, die er laut seiner Gattin »gerade erst gekauft« hatte. »Ich mag sie doch nicht«, entgegnet der Promi-Doc. Jacke um Jacke stapelt sich auf dem Wohnzimmertisch. »Mit so viel hab ich gar nicht gerechnet«, staunt Ioannis Schyma,. Vor allem über die Klamotten von Oliver Gekeler freut er sich. »Meistens sind es nur Frauen, die etwas abgeben«. Die Herren-Kleidungsstücke werden sich »extrem gut« verkaufen, ist sich der studierte Mode-Designer sicher. »Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.«
Mit rund 1.500 Euro Startpreis gehen die Luxus-Klamotten in die Auktion. Ob die Reutlinger einen Betrag als Fixpreis erhalten haben oder an der Auktion prozentual beteilgt werden, wird im TV-Beitrag nicht erwähnt. Fest steht aber: Neu haben die Gekelers dafür den »Wert einer Mittelklasse-Limousine« bezahlt. Ein schlechter Deal, sollte man meinen. Aber der Beauty-Doc zieht seine eigenen Schlüsse: »Es kommt ein nettes Sümmchen zusammen. Davon kann man sich eine neue Jacke kaufen.« Oliver Gekeler findet es »eine gute Sache«, dass seine Designer-Kleidung einen neuen Besitzer findet. Dabei vertraut er nur dem Eppli-Mode-Experten. »Bei Ioannis wissen wir, dass alles in guten Händen ist und wir nicht über den Tisch gezogen werden.«
Ausstrahlungstermine
»Ramsch oder Rares - Die Antiquitätenprofis« wird seit dem 24. August an fünf aufeinanderfolgenden Donnerstag immer ab 21.10 Uhr im TV-Sender Sat.1 Gold ausgestrahlt. Abrufbar sind die Folgen auch auf dem Streamingdienst Joyn. (GEA)
Beim Stuttgarter Aktionshaus landet noch deutlich Außergewöhnlicheres unter dem Hammer. Während den Dreharbeiten wurden etwa ein handschriftlicher Brief von Queen Elisabeth II. oder ein Fahrersitz von Michael Schumacher versteigert. Dank solcher für Schlagzeilen sorgenden Raritäten sind die Epplis längst keine Fernseh-Neulinge. Von Spiegel TV gibt es eine neunteilige Reportage-Reihe.
»Ramsch oder Rares« dürfte nicht die letzte TV-Produktion der Epplis gewesen sein. »Wir bekommen in letzter Zeit immer wieder Anfragen von Produktionsfirmen, die mit uns drehen möchten«, sagte Ferdinand Eppli der Stuttgarter Zeitung. Der Firmenchef freut sich, »dass ein so reges öffentliches Interesse an unserem Tagesgeschäft besteht, das für uns selbst auch immer wieder spannend und voller neuer Erfahrungen ist«. (GEA)