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Aktuell Verkehr

Reutlinger Polizei hat Eltern-Taxis und Falschparker im Visier

Zum Beginn des Schuljahres am kommenden Montag kündigt die Polizei verstärkte Kontrollen an

In der Kritik stehen Elterntaxis, weil sie eine Gefahr für die Kinder darstellen.   FOTO: DPA
In der Kritik stehen Elterntaxis, weil sie eine Gefahr für die Kinder darstellen. FOTO: DPA
In der Kritik stehen Elterntaxis, weil sie eine Gefahr für die Kinder darstellen. FOTO: DPA

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Mit dem Start des neuen Schuljahres am kommenden Montag beginnt für Hunderte Erstklässlerinnen und Erstklässler im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen ein neuer Lebensabschnitt. Auch die Kinder und Jugendliche der Folgeklassen kehren nach dem Ende der Ferien an die Schulen zurück. Damit ihr Weg zum Lernen so sicher wie möglich wird, legen die Polizeireviere, die Verkehrspolizei sowie die Verkehrsunfallprävention des Polizeipräsidiums Reutlingen zusammen mit ihren Partnern und in enger Kooperation mit den Landratsämtern und Kommunen ab kommendem Montag wieder ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit der Schwächsten im Straßenverkehr.

Die Polizei weist darauf hin, dass Erstklässler nur über sehr wenig Erfahrung im Straßenverkehr verfügen und ihr Verhalten deshalb kaum vorherzusehen ist. Oberstes Gebot sei es, auf die Kleinen Rücksicht zu nehmen, die Geschwindigkeit zu reduzieren und stets bremsbereit zu sein. Dies wird in den kommenden Wochen auf den Schulwegen, an Fußgängerüberwegen und vor Bushaltestellen wieder intensiv überwacht.

Besonders gefährlich für junge Schülerinnen und Schüler ist das Überqueren der Fahrbahn. Sie selbst sehen zwischen geparkten Autos aufgrund ihrer Größe recht wenig und werden von anderen oft erst wahrgenommen, wenn sie schon auf der Fahrbahn stehen. Diese Gefahr werde durch unbedachtes Falschparken auf Geh- und Radwegen, an Kreuzungen, Bushaltestellen oder gar auf Fußgängerüberwegen verschärft. Ein scheinbares »Kavaliersdelikt« kann so auf dem Schulweg schnell zu einer tödlichen Gefahr werden. Deshalb achten Polizei und Behörden bei ihren Kontrollen auch auf den ruhenden Verkehr.

Fahrradhelm tragen

Für die Schulanfängerinnen und Schulanfänger hat das Referat Prävention des Polizeipräsidiums Reutlingen daher mit Handpuppen eigens drei Videos zu diesem Thema produziert. Diese sind auf der Website von Gib-acht-im-Verkehr abrufbar.

Auch die Eltern sind gefordert: Ein Kind im Auto vorschriftsmäßig zu sichern, sei die Strecke auch noch so kurz, sei ein absolutes Muss. Denn Sicherheitsgurte und Kinderrückhaltesysteme sind Lebensretter. Die korrekte Sicherung der Kinder im »Eltern-Taxi« wird aus diesem Grund ein Schwerpunkt der Kontrollaktion sein. Außerdem sei es grundsätzlich sinnvoller, die Kinder ihren Weg in den Unterricht selbstständig zurücklegen zu lassen. Denn die Schulwege spielen in der Mobilitätsentwicklung der Kinder und Jugendlichen eine bedeutende Rolle. Und überfüllte, für Kinder unübersichtliche Schulparkplätze, auf denen durch kreuz und quer haltende Pkw zusätzliche Gefahrensituationen entstehen, werden überdies vermieden. Die Polizei rät daher von »Eltern-Taxis« ab.

Einen weiteren Fokus richtet die Polizei auf Schülerinnen und Schüler, die schon mit dem eigenen »Fahrzeug« unterwegs sind. Insbesondere mit jungen Radlerinnen und Radlern werden die Beamten das Gespräch suchen, für ein verkehrsgerechtes Verhalten und das so wichtige Tragen eines Fahrradhelms werben sowie auf die verkehrssichere Ausstattung der Fahrräder achten. Letzteres sollte auch von den Eltern regelmäßig überprüft werden.

Eltern können zusätzlich einiges tun, damit ihr Kind wohlbehalten zur Schule und wieder nach Hause kommt. Die Polizei empfiehlt, gemeinsam mit den Sprösslingen den möglichst sichersten Schulweg zu erkunden, sie mit den Gefahren vertraut zu machen und verkehrsgerechtes Verhalten zu üben. Damit ihre Kids besser gesehen werden, sollten Eltern gerade in der nun kommenden, dunklen Jahreszeit darauf achten, dass sie hell und möglichst auffällig gekleidet sind. Reflektierende Kleidung erhöht die Erkennbarkeit. (pol)

UNFALLSTATISTIK

Mit Blick auf den Corona-bedingten Fernunterricht waren im Jahr 2020 die Kinder und Jugendlichen nicht täglich auf dem Schulweg unterwegs. Dies hatte Auswirkungen auf die Unfallstatistik. Im Jahr 2020 ereigneten sich im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen 27 Schulwegunfälle. Dabei wurden ein Schüler schwer und 26 weitere leicht verletzt. Im Jahr zuvor hatten bei 45 Schulwegunfällen sechs Schulkinder schwere und 42 Schulkinder leichte Verletzungen erlitten. (pol)