REUTLINGEN. Die knallrote Lauflernhilfe aus Plastik ist auch nach einem Vierteljahrhundert weiterhin ein Renner bei Kindern. Doch nicht nur das Bobby-Car löst glückliche Kindheitserinnerungen aus. Auch andere Fahrgeräte waren heiß beliebt. Der GEA hat Reutlinger Kommunalpolitiker nach Erinnerungen an ihre liebsten nostalgischen Fahrgeräte gefragt.
- Sarah Zickler, FDP-Stadträtin
Es war im Sommer 1987, ich, fünf Jahre alt, stolze Besitzerin eines roten Flitzers mit 0 PS (dafür aber mit Ein-Kind-Antrieb), freiheitsliebend und suchend. An einem sonnigen Tag beschlossen meine ebenfalls »fast erwachsene« Freundin (auch 5 Jahre alt) und ich, dass es der perfekte Tag für einen Ausflug mit unseren »Autos« wäre.
Ziel war die Schrebergartenanlage Wackersbronn, dort hatten meine Großeltern einen Garten nebst Gartenhäuschen. Ich packte meinen Rucksack, im Gepäck ein Stück Wurst und eine Flasche Wasser. Meine Freundin und ich trafen uns an verabredeter Stelle in der Römerschanze, wir wohnten nicht weit voneinander entfernt. Nun sind Bobby-Cars wunderbar, um Wettrennen zu fahren oder neben den Eltern beim Spaziergang durch Pfützen zu breschen. In Kombination mit den kurzen Beinen einer Fünfjährigen eignen sie sich aber nur bedingt für eine Strecke wie die geplante. Bereits am Spielplatz in der Holbeinstraße waren unsere Kraft- und Wurstreserven aufgebraucht. Zu allem Überfluss stellte ich fest, dass ich vergessen hatte, eine Hose anzuziehen und nur in Strumpfhosen unterwegs war. Also brachen wir diesen ersten Versuch ab, es sollte aber nicht der letzte bleiben …
- Dr. Karsten Amann, Grünen-Stadtrat
Mein Bobby-Car fand ich Weihnachten 1974 unter dem Christbaum. Unsere Familie wohnte damals in der Schulstraße, meine Großeltern in der Schillerstraße, und so brauste ich in Begleitung von Mama und Papa, Oma und Opa oft und mit großer Begeisterung durch den Stadtgarten. Noch größer war die Gaudi, als mein jüngerer Bruder dazustieß, und wir Wettrennen veranstalten konnten. Auch zu Hause kam das Bobby-Car zum Einsatz, wenngleich die Raumverhältnisse da nicht immer einen zügigen Verkehrsfluss zuließen. Unter intensivem Einsatz der Hupe hatten zumindest mein Bruder und ich aber trotzdem Spaß.
Insgesamt lässt sich das Bobby-Car aus meiner Kindheit absolut nicht wegdenken. Bis auf die Kühlerhaube war die Modellpflege über fünf Jahrzehnte erstaunlich behutsam. Toll finde ich, dass meine Tochter meine Begeisterung für das Spielauto bis vor ein paar Jahren geteilt hat.
- Friedemann Rupp, Bezirksbürgermeister Betzingen
Bobby-Car? Daran kann ich mich nicht erinnern. Aber an meinen Tret-Traktor. Er war grün, und ich und mein Bruder fanden es einfach toll, mit ihm herumzufahren. Da war ein Anhänger dran, und ich konnte allen möglichen Kruscht reintun. Wir sind auch noch mit ihm rumgekurvt, als wir schon größer waren – im Garten oder hinter unserem Haus, wo damals noch der Feuerwehr-Parkplatz war. Das Problem war nur, dass unsere Beine viel zu lang waren und die Schuhe immer am Boden entlang geschrammt sind. Wenn ich Schlepper fahren konnte, war ich im Glück. Als kleiner Bub war mir schon klar, dass ich auch als Erwachsener Traktor fahren will.
Seit ein paar Jahren bin ich tatsächlich stolzer Besitzer eines Deutz-Traktors. Ich brauche ihn ziemlich oft für die Streuobstwiesen. Auch beruflich fahre ich als Förster und Revierleiter im Wald Schlepper, allerdings nicht so häufig. Den kleinen Original-Traktor aus meiner Kindheit habe ich noch. Das war sehr gute Qualität. Jetzt fährt meine zweijährige Tochter Katharina damit. Und ist ganz begeistert!