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Aktuell Malteser

Reutlinger Malteser hatten 50. Einsatz

Seit Juli in den Nordraumgemeinden tätig

Sie müssen sich aufeinander verlassen können. Ein Team des Malteser Rettungsdienst Reutlingen.
Sie müssen sich aufeinander verlassen können. Ein Team des Malteser Rettungsdienst Reutlingen. Foto: Rebecca Nachtigall
Sie müssen sich aufeinander verlassen können. Ein Team des Malteser Rettungsdienst Reutlingen.
Foto: Rebecca Nachtigall

REUTLINGEN. Seit dem 1. Juli sind die Reutlinger Malteser in den Nordraumgemeinden Altenburg, Oferdingen, Reicheneck, Rommelsbach und Sickenhausen als Helfer vor Ort tätig. Die Ehrenamtlichen der Malteser werden daher zusätzlich zum Rettungsdienst alarmiert, um bei medizinischen Notfällen in der Nachbarschaft frühzeitig professionelle Erste Hilfe zu leisten, ehe der Krankenwagen beim Patienten eintrifft. Bei rund 13.500 Menschen, die in den genannten Nordraumgemeinden arbeiten, kommen da zahlreiche Notfälle zusammen: Jüngst konnten die Malteser den 50. HVO-Einsatz absolvieren – bei inzwischen knapp 100 Alarmierungen. Rettungshelfer Jörg Rönsch rückte dabei zu einer gemeldeten Bewusstlosigkeit aus – vor Ort stellte sich glücklicherweise heraus, dass der Patient wieder ansprechbar war.

Lücken in der Urlaubszeit

»Der HVO-Dienst ist eine freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeit, welche die Rettungskette ergänzt. Leider haben unsere Helfer nicht immer Zeit, um im Alarmfall auch auszurücken«, erklärt Alexander Thomys, der Stadtbeauftragte der Malteser in Reutlingen. Vor allem die Urlaubszeit habe, so erklärt Thomys, einige Lücken in der Einsatzstatistik entstehen lassen. »Wir freuen uns daher immer über Verstärkung – je mehr Einsatzkräfte wir haben, desto höher ist die Abdeckung im Einsatzfall. Wer als Helfer vor Ort tätig werden will, wird bei uns ausgebildet und bekommt die nötige Ausstattung, um im Ernstfall vielleicht sogar ein Leben retten zu können«, ergänzt Thomys.

Auch Rettungssanitäter Andreas Böhler, der Leiter der HVO-Gruppe der Malteser, ist stolz auf das bisher erreichte. »Wir erhalten positive Rückmeldungen von den Kollegen aus dem Rettungsdienst, die unsere Arbeit durchweg zu schätzen wissen«, freut sich Böhler, der selbst ebenfalls hauptamtlich im Rettungsdienst tätig ist – und sich zusätzlich in seiner Freizeit bei den Maltesern engagiert. »Teilweise ist es unseren Helfern gelungen, mehrere Minuten vor dem Rettungsdienst am Patienten einzutreffen«, berichtet Böhler. Bei einem Skateboard-Unfall auf dem Sportplatz in Oferdingen war Jörg Rönisch, Rettungshelfer bei den Maltesern, zusammen mit einem HVO des DRK fast 20 Minuten vor dem Rettungsdienst am Unglücksort. Hand in Hand wurde der Verunfallte von den beiden Sanitätern erstversorgt und beruhigt – gerade auch die psychologische Komponente der schnellen Hilfe dürfe nicht außer Acht gelassen werden.

Gebrauchtes Einsatzfahrzeug

Bei aller Freude über das Erreichte, gibt es doch auch noch vieles zu verbessern. So verfügen die Helfer vor Ort der Malteser aktuell über kein eigenes Einsatzfahrzeug, wie es an anderen Standorten im Landkreis längst gang und gäbe ist. »Wir können daher Einsätze bei Verkehrsunfällen nicht abdecken«, erklärt Andreas Böhler. Der einfache Grund: Ohne ein Einsatzfahrzeug mit Blaulicht zur Absicherung der Unfallstelle wäre der Einsatz für die HVO zu gefährlich, auch fehlt die Funkverbindung zur Leitstelle. »Und auch bei anderen Einsätzen brauchen wir länger bis zum Patienten, da wir mit dem eigenen Privatfahrzeug keine Sonderrechte in Anspruch nehmen können.« Blaulicht und Sondersignal fehlen eben.

Doch ist Abhilfe nah. Die Helfer vor Ort konnten einen gebrauchten Krankentransportwagen der Malteser aus dem Raum Sigmaringen für 4.500 Euro übernehmen. Da ihreTätigkeit nicht durch die Krankenkassen unterstützt wird, sind die Helfer auf Spenden angewiesen. (eg)