REUTLINGEN. Viele Vodafone-Kunden in der Region Neckar-Alb klagen derzeit über Störungen beim Kabel-Fernsehen. Beim Portal allestörungen.de sind seit Donnerstag alleine aus Reutlingen Hunderte Meldungen eingegangen. Höhepunkt war um 19.38 Uhr mit knapp 300 Ausfällen. Grund für die Beeinträchtigungen sind nicht etwa technische Probleme, sondern eine Systemumstellung, berichtet Vodafone-Pressesprecher Helge Buchheister dem GEA.
»Wir nehmen zurzeit eine technische Umstellung im Kabelnetz vor, fast alle TV-Sender werden auf eine neue Frequenz verschoben. Dabei erhalten etwa 350 TV- und Radiosender eine neue Frequenz.« Die Umstellungen seien bundesweit. Die Technikstandort würden bis Mitte 2023 nach und nach umgestellt. »Gestern erfolgte die Umstellung am Standort Reutlingen, von wo aus das TV-Signal in die Kabelnetze von Reutlingen, Tübingen, Metzingen und Münsingen gelangt.« Die dortigen TV-Kunden seien im Vorfeld über alle zur Verfügung stehenden Kanäle per Brief, E-Mail, SMS oder Hausaushänge informiert worden.
Sendersuchlauf manuell starten
»Um das Programmangebot wie gewohnt zu empfangen, ist nach dem Umstellungszeitpunkt ein Sendersuchlauf erforderlich.« Bei vielen TV-Kunden passiere das automatisch - zum Beispiel bei Geräten von Sky, Unitymedia oder Vodafone. Viele andere Geräte weisen laut Buchheister auf dem Bildschirm auf die veränderte Frequenzstruktur hin, sodass der Sendersuchlauf nur noch bestätigt werden muss. »Einige Geräte geben aber leider auch gar keine Hinweise.«
Kunden, bei denen dies der Fall sei, müssen den Sendersuchlauf selbst starten. In der Regel finde man den Sendersuchlauf in den Einstellungen des Fernsehers oder Receivers. »Je nach Modell kann sich das Vorgehen jedoch unterscheiden.« Wer nicht weiter weiß, findet etwa auf www.vodafone.de/frequenzumbelegung Hilfe. Zusätzlich können sich Vodafone-Kunden - unter Angabe ihrer Kundenummer - an die Service-Hotline 08001070830 wenden.
»Uns ist bewusst, dass die Umstellung einigen unserer Kunden Unannehmlichkeiten beschert und sie möglicherweise ältere Menschen vor Herausforderungen stellt. Deshalb führen wir Sender- oder Frequenzumstellungen nur sehr selten durch und verfolgen dabei immer das Ziel, die Medienversorgung zu verbessern«, sagt Buchheister. Allerdings würden Kunden von den jüngsten Änderungen auch profitieren, weil dadurch die Leistungsfähigkeit des Kabelnetzes gesteigert werde. Das mache schnelleres Internet möglich, was für besseres Streaming sorge. (GEA)