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Reutlinger Gymnasiasten lernen an der Werkbank fürs praktische Berufsleben

Gymnasiasten arbeiten im Rahmen der Schüler-Ingenieur-Akademie in der Ausbildungswerkstatt der Karl Mayer Stoll Textilmaschinen
Gymnasiasten arbeiten im Rahmen der Schüler-Ingenieur-Akademie in der Ausbildungswerkstatt der Karl Mayer Stoll Textilmaschinenfabrik an praktischen Lösungen. FOTO: ZENKE
Gymnasiasten arbeiten im Rahmen der Schüler-Ingenieur-Akademie in der Ausbildungswerkstatt der Karl Mayer Stoll Textilmaschinenfabrik an praktischen Lösungen. FOTO: ZENKE

REUTLINGEN. Alle sind konzentriert bei der Sache, niemand wartet auf das Läuten der Pausenklingel. Wenn Gymnasiasten in der Reutlinger Lehrwerkstatt der Karl Mayer Stoll Textilmaschinenfabrik zu Gast sein dürfen, wird gerne gearbeitet. Zehn Jahre nach seinem Start hat sich das Projekt einer Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA) als Gewinn für alle Beteiligten herausgestellt.

Die Initiative von Südwestmetall bringt den Schülern viele technische und handwerkliche Fähigkeiten, daneben auch Grundwissen in wirtschaftlichen Dingen. Betriebe wie Stoll freuen sich, bei den jungen Leuten ihre Visitenkarte als möglicher Arbeitgeber der Zukunft zu hinterlassen. In Reutlingen hat die SIA zunächst als freiwillige Arbeitsgemeinschaft am Albert-Einstein-Gymnasium (AEG) und dem Isolde-Kurz-Gymnasium (IKG) angefangen. Mittlerweile ist daraus ein ordentlicher Seminarkurs mit drei Stunden pro Woche in der Oberstufe geworden. »Aus Schülersicht ist die Selbstständigkeit das Verlockende«, sagt Matthias Irmler vom AEG.

Jeweils vier Gymnasiasten bekommen pro Gruppe eine praktische Aufgabe. »Die machen ein Boot«, erklärt Stoll-Ausbildungsmeister Andreas Dürr die Herausforderung. Pro Team wird eine Schachtel mit Bauteilen – etwa dem Antrieb – ausgegeben, aber wesentliche Dinge wie die Motorenhalterung muss in Handarbeit selbst hergestellt werden. »Es gibt auch einen Wirtschaftsteil. Die Schüler sollen sich ein Marketingkonzept überlegen«, ergänzt Silke Bofinger vom IKG. »Ich find’s echt cool – auch die praktische Arbeit«, freut sich Nicholas Anker (17). »Das kommt dem Berufsalltag sehr nahe: Planen, überlegen was funktionieren könnte, das dann auch umsetzen«, lobt Luisa Eisen (17) das Projekt. (zen)