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Reutlinger Bußgeldverordnung kommt, Mülleimer werden abmontiert

Letzter städtischer Abfalleimer vor dem Weihnachtsmarkt.  FOTO: CONZELMANN
Letzter städtischer Abfalleimer vor dem Weihnachtsmarkt. FOTO: CONZELMANN
Letzter städtischer Abfalleimer vor dem Weihnachtsmarkt. FOTO: CONZELMANN

Kaum sind die Menschen mit der neuen Bußgeldverordnung konfrontiert (Taschentuch wegwerfen 50 Euro, Apfelbutzen wegwerfen 50 Euro, Bierdose wegwerfen 50 Euro), da fehlen auch schon die öffentlichen Abfalleimer. Wie bitte? Ausgerechnet auf dem Weihnachtsmarkt sucht man die »Unterflurbehälter« vergebens – Abfalleimer der Technischen Betriebsdienste (TBR), die just an dem Tag abmontiert wurden, als der neue Bußgeldkatalog in Kraft trat.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Genau an dem Tag nämlich begann der Weihnachtsmarkt und mit ihm eine nicht zu vernachlässigende Müllinvasion aus Tütchen, Schälchen, Löffelchen, Gäbelchen und Messerchen, mit denen die unvermeidlichen Kostbarkeiten konsumiert werden. Fette Beute also für den Ordnungsdienst, der Kasse machen möchte?

Nein, das wäre eine Unterstellung. Die Stadt hat für ihre Bürger nur Gutes im Sinn und will alljährlich Platz schaffen für die Buden der Marktbeschicker. Diese stehen nämlich genau da, wo normalerweise die Hälfte der Unterflurbehälter steht. Die andere Hälfte steht in den schmalen Durchlässen zu den Läden, die vier Wochen lang von den Ständen verdeckt werden und ohnehin schon das Nachsehen haben. Kurzum, damit die Abfalleimer nicht im Weg sind, hat die Stadt sie abmontiert.

»Die Betreiber führen eine eigene Abfallentsorgung durch«, schreibt die Stadt auf Anfrage. Sprich: Sie stellen eigene Abfalleimer auf. Und so lassen die Marktbeschicker nicht nur bei ihren Buden, sondern auch bei ihren Abfallbehältern adventliche Fantasie walten. Im neuen Jahr ist dann sowieso wieder alles beim Alten.