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Reutlingens dickster Kater: Erste Schritte weg vom Fett

Herr von Bödefeld gilt als dickster Kater von Reutlingen. Er ist auf Spezialdiät und muss strikt abnehmen.

Reutlingens dickster Kater
Da musste Antje Maulick, Katzenexpertin des Reutlinger Tierheims, schon Kraft aufwenden: Herr von Bödefeld wog 2021 noch 14,55 Kilo. Foto: Ralf Rittgeroth
Da musste Antje Maulick, Katzenexpertin des Reutlinger Tierheims, schon Kraft aufwenden: Herr von Bödefeld wog 2021 noch 14,55 Kilo.
Foto: Ralf Rittgeroth

REUTLINGEN: Herr von Bödefeld hat’s nicht leicht. Im Gegenteil: Alles fällt ihm schwer. Denn er ist einfach zu schwer. Bei seiner früheren Familie hat er nämlich nicht nur für zwei gefressen, sondern eher für eine ganze Katzenfamilie: »Hinzu kam wohl, dass er sich einfach nicht mehr vor die Tür getraut hat und so kam zum vielen Fressen auch noch zu wenig Bewegung hinzu«, erklärt Antje Maulick, die im Reutlinger Tierheim die Katzenexpertin ist.

Irgendwann wussten sich die Besitzer nicht mehr zu helfen und gaben Herrn von Bödefeld im Tierheim ab. Das war Anfang April. Das brachte das Tier satte 14,55 Kilogramm auf die Waage. Das ist nicht nur viel zu viel, sondern auch gefährlich für seine Gesundheit. Sichtbar wurde das auch daran, wie schwer ihm fast jeder Schritt viel. Das massive Übergewicht war und ist Gift für seine Gelenke, das Laufen und das Atmen fällt ihm schwer.

Seither gilt für den XXL-Kater eine strenge Diät. Keine Leckerlis, kein Dosenfutter, nur noch ausgewähltes, mageres Fleisch und das auch in kleinen Mengen portioniert. »Er schlingt auch sein Futter nicht in sich hinein, sondern frisst kontrolliert«, berichtet Antje Maulick, die sich liebevoll um den fünf Jahre alten Stubentiger kümmert.

»Der Tierarzt hat ihn bereits umfangreich untersucht und eine Blutprobe genommen – das mochte er überhaupt nicht«, erinnert sich Maulick. Aber sie ist einigermaßen erleichtert, denn die Blutwerte ergaben keinen Hinweis auf Nierenschäden, aber einen erhöhten Blutzuckerwert. »Der ist zwar noch nicht bedenklich, aber wenn wir nicht aufpassen, könnte Herr von Bödefeld zu einem Diabetesfall werden.« Doch das will das Team im Reutlinger Tierheim unbedingt verhindern. Er gibt bereits erste Erfolge. Herr von Bödefeld, bringt jetzt 13,5 Kilo auf die Waage.

Er läuft ein wenig besser als noch zu Beginn der Therapie, aber wirklich Freude scheint es ihm nicht zu bereiten. Recht stolz ist Antje Maulick darauf, dass er jetzt aber hin und wieder auf einen Stuhl springt. »Das packt er wieder. Aber da muss auf jeden Fall noch mehr Speck runter«, sagt sie, während sie dem Kater das Fell bürstet. »Das ist auch so traurig. Weil er wegen seiner Fettleibigkeit keine normale Katzenwäsche mehr machen kann, muss ich das übernehmen.« Das bedeutet, er kommt schlicht mit seiner Zunge nicht mehr an seinen Rücken und auch andere sensible Stellen. Normale Katzenhygiene geht noch nicht für ihn.

Aber Antje Maulick und das Team vom Tierheim sind zuversichtlich, dass das wieder klappt, wenn er eine Normalgröße erreicht. »Wir bleiben auf jeden Fall dran.« Solange sucht das Tierheim natürlich auch nach neuen Besitzern für Herrn von Bödefeld, der bald der ehemals dickste Kater von Reutlingen werden soll. (rr)