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Reutlingen bekommt bald die zweite Haltestelle für die Regionalstadtbahn

Luftaufnahme mit Details zum neuen Haltepunkt für die Regionalstadtbahn Neckar-Alb in Reutlingen. Foto: Stadt Reutlingen
Luftaufnahme mit Details zum neuen Haltepunkt für die Regionalstadtbahn Neckar-Alb in Reutlingen.
Foto: Stadt Reutlingen

REUTLINGEN. Am Montag, 24. Januar, starten die vorbereitenden Arbeiten für den neuen Regional-Stadtbahnhaltepunkt. Die Haltestelle hat den Namen »RTunlimited«. Wenige Monate nach dem Spatenstich für den Haltepunkt »Reutlingen – Bösmannsäcker« im Oktober 2021 entsteht somit bereits der zweite neue Haltepunkt im Reutlinger Stadtgebiet. Zugleich beginnen auch die Ausgleichsmaßnahmen für beide neuen Haltepunkte.

Die Regional-Stadtbahn (RSB) und der moderne Industriepark »RTunlimited«, der derzeit auf dem ehemaligen Betz-Areal entsteht: Zwei große Zukunftsprojekte, die bestens zusammenpassen, findet Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck. »Mit der Bahn zur Industrie 4.0 und zurück - die Nachricht vom Baubeginn für den Haltepunkt ist eine gute Nachricht für Reutlingen, aber auch für die Unternehmen, die sich hier ansiedeln wollen«, so Keck.

Beide neuen Haltepunkte entstehen an strategisch günstigen Stellen im Bestandsnetz der Deutschen Bahn. So bindet der Haltepunkt Bösmannsäcker beispielsweise die Firma Bosch fußläufig an den Schienenverkehr an. Auch die Verbindung an die Hochschule verbessert sich. Am Haltepunkt Bösmannsäcker werden täglich rund 2.100 Ein- und Aussteiger, am Haltepunkt »RTunlimited« weitere 1.000 Ein- und Aussteiger erwartet.

Ab dem kommenden Montag organisiert die Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG), die alle Haltepunkte im sogenannten »Modul 1« der Regional-Stadtbahn baut, unter anderem erste Rodungsarbeiten an der Böschung zwischen der Sondelfinger Straße und dem Gleis südwestlich der Siemensstraße. Die Kernbauzeiten für den Haltepunkt »RTunlimited« folgen im April und im Oktober. Der Haltepunkt wird in seiner ersten Ausbaustufe unter anderem mit einem großzügigen Fußweg an die Sondelfinger Straße angebunden, außerdem bekommt er einen Fußgängersteg mit Aufzügen zur Verbindung ins neue Quartier »RTunlimited«. 

Ursprünglich war der Haltepunkt östlich der Siemensstraßen-Brücke geplant. Grund für die Entscheidung für die Variante »West« und die damit verbundene Neuplanung war die Nutzungskonzeption für das ehemalige Betz-Areal, einem Teilgebiet des Gewerbe- und Industriegebiets »In Laisen«. Der Haltepunkt liegt ideal für Beschäftigte und Besucher des neuen Industrieparks. Nördlich des Haltepunkts wird das bestehende Wohngebiet erschlossen.

Die beiden neuen Reutlinger Bahnhaltepunkte sind Bestandteile des Projekts »Regional-Stadtbahn Neckar-Alb«, dem mit Abstand größten Klimaschutz- und Verkehrsprojekt der gesamten RegionReutlingen bekommt damit einen verbesserten Zugang zum Schienenverkehr.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember sollen die beiden neuen Haltepunkte an den Start gehen. Bis dahin sind auch die Ausgleichsmaßnahmen für die mit den Bauarbeiten an den Haltepunkten erforderlichen Gehölzrodungen und Modellierungsarbeiten auf den Weg gebracht.

Der Hutewald für für den neuen Haltepunkt renaturiert. Das nennt sich im Behördendeutsch Ausgleichsmaßnahme. Foto: Stadt Reutlingen
Der Hutewald für für den neuen Haltepunkt renaturiert. Das nennt sich im Behördendeutsch Ausgleichsmaßnahme.
Foto: Stadt Reutlingen

Zusammen mit der Stadt schafft die ENAG als »Bauherrin« der RSB-Haltepunkte den Ausgleich in nicht allzu weiter Entfernung: In zwei Waldabschnitten wird dabei eine historische und für den Naturschutz wertvolle Waldnutzungsform an der Achalm wiederbelebt. Für den sogenannten »Hutewald« werden auf rund einem Hektar bestehende alte Bäume freigestellt, damit der Wanderschäfer diese Korridore mit seinen Schafen wieder durchwandern kann. Die Umsetzung des Konzepts soll im ersten Waldabschnitt Ende Februar abgeschlossen sein, der zweite Abschnitt folgt im Winter 2022/2023.

Der »Hutewald« fördert die Waldbodenflora. Durch die lichte Anordnung der alten Bäume können die Wärme und Trockenheit liebenden Pflanzenarten der angrenzenden Magerrasen in den neugeschaffenen Bereich einwandern. Außerdem finden Vögel, Fledermäuse und Insektenarten, die auf Totholz angewiesen sind, einen neuen Lebensraum. (pm/GEA)