REUTLINGEN. »Die Zahl von E-Fahrzeugen auf unseren Straßen wächst beständig. Es ist daher eine logische Konsequenz, dass die Ladeinfrastruktur dem wachsenden Bedarf entsprechend angepasst werden muss. Würde es zwischen Angebot und Nachfrage zu einem Missverhältnis kommen, wäre dies für die angestrebte Mobilitätswende und damit für den Klimaschutz kontraproduktiv«, so Jens Balcerek, Geschäftsführer der Fair-Energie.
Aktuell betreibt der Reutlinger Energieversorger in der Region über 90 Ladepunkte im öffentlichen Raum. In diesem Jahr sollen mindestens zehn weitere hinzukommen. Die Fair-Energie, die im vergangenen Jahr mit dem Zertifikat Vision E-Mobilität ausgezeichnet wurde, habe dafür bereits den entsprechenden Förderbescheid des Bundes erhalten. »Es handelt sich hierbei um Zukunftsinvestitionen, die sich aktuell betriebswirtschaftlich nicht rechnen. Daher sind wir auf weitere Förderprogramme angewiesen«, erklärt Balcerek.
Die Standortauswahl im öffentlichen Raum werde im Vorfeld eng mit der Stadt beziehungsweise den jeweiligen Parkraumbetreibern abgestimmt. Der Standort sei entscheidend dafür, wie gut eine Ladesäule angenommen wird.
Zehn Stunden Auslastung am Tag
Von allen öffentlichen Ladesäulen lag im Jahr 2022 die Säule in der Gartenstraße auf Platz 1 mit der am höchsten geladenen Strommenge und einer durchschnittlichen täglichen Auslastung von circa zehn Stunden pro Tag.
Neben der Weiterentwicklung der öffentlichen Ladeinfrastruktur kommt auch dem parallel stattfindenden Ausbau von nicht öffentlichen Lademöglichkeiten eine entscheidende Bedeutung zu. »Auch diesen Bereich haben wir fest im Fokus und arbeiten am kontinuierlichen Ausbau entsprechender Kapazitäten«, betont Balcerek.
Allein auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke Reutlingen Gruppe gibt es aktuell 24 Ladepunkte für Fuhrparkfahrzeuge. Mindestens zehn weitere Ladepunkte für den Fuhrpark werden zeitnah installiert. Und auf dem Mitarbeiterparkplatz werden in den kommenden Wochen zusätzlich Ladepunkte für private E-Fahrzeuge von Mitarbeitern in Betrieb genommen.
Ein anderes aktuelles Beispiel ist die Ausstattung eines Parkhauses im Indus-triegebiet Mark West mit moderner Ladeinfrastruktur. Im Auftrag der Kommunalen Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft Reutlingen – KGE West, installierte die Fair-Energie 22 Wallboxen, die mit Strom einer auf dem Dach des Parkhauses installierten PV-Anlage betrieben werden. Aber auch wenn die Sonne nicht scheint, lade man an den Wallboxen umweltfreundlich: »Der Ökostrom wird dann von der Fair-Energie geliefert.« Diese Wallboxen sind allerdings nicht öffentlich, sondern werden von Mitarbeitenden der Firma Bosch genutzt. (eg)