REUTLINGEN. Zehn Jahre sicherste Großstadt Baden-Württembergs: Reutlingen feiert ein kleines Jubiläum, berichtete Michael Simmendinger, Leiter des Polizeireviers in Reutlingen, bei der Vorstellung des Kriminalitätslageberichts 2018. Obwohl die Zahl der Straftaten (7 331 insgesamt) um zehn Prozent gestiegen ist, liegt die Stadt hinter Heilbronn, Pforzheim und dem Spitzenreiter Ulm (9269 Taten). Zugenommen haben Vermögens- und Fälschungsdelikte, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, Raub/räuberische Erpressung und Körperverletzungsdelikte. Rückgänge sind zu verzeichnen bei Wohnungseinbrüchen, Diebstahl, Sachbeschädigung und den Rauschgiftdelikten. Die Aufklärungsquote liegt bei 63,6 Prozent und damit leicht über dem Landesschnitt. 3 061 Tatverdächtige wurden ermittelt, fast 25 Prozent davon sind unter 21 Jahren.
Am meisten Kopfzerbrechen bereitet der Polizei auch in Reutlingen die Zunahme der Kriminalität, die das Internet ermöglicht oder fördert: von Betrügereien bis hin zur Kinderpornografie. Die Ermittlungen sind aufwendig, zeitraubend und oft nicht von Erfolg gekrönt.
279 Fälle von Spoofing: Simmendinger beklagte eine »erschreckende Zahl« von gemeldeten Vorfällen, bei denen mithilfe einer technischen Manipulation des Telefons gezielt insbesondere Senioren von Betrügern geleimt werden sollen, dies sich als Polizeibeamte ausgeben.
Besondere Sorge bereitet der Polizei auch die zunehmende Aggression gegen Polizeibeamte und die Beobachtung, dass Streithähne immer öfter Messer bei sich tragen. 30 Prozent Zunahme: Konjunktur hat auch der Fahrraddiebstahl (249 Fälle). (GEA)