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Aktuell Kriminalität

Raub, Drogen, Mord: Der Kreis Reutlingen im Vergleich

Wie sicher ist es in den Landkreisen Reutlingen und Tübingen? Wie viele Straftaten wurden erfasst? In welcher Kategorie schneiden wir im bundesweiten Vergleich gut, beziehungsweise schlecht ab? Ein Blick in die Kriminalitätsstatistik.

Wie kriminell ist der Kreis Reutlingen?
Wie kriminell ist der Kreis Reutlingen? Foto: GEA-Repro
Wie kriminell ist der Kreis Reutlingen?
Foto: GEA-Repro

REUTLINGEN. In der Kriminalitätsstatistik wird Reutlingen seit Jahren als sicherste Großstadt in Baden-Württemberg gelistet. Heruntergerechnet auf 1.000 Einwohner wurden im Jahr 2022 rund 62 Straftaten dokumentiert, insgesamt waren es 7.223. Doch wie sieht es im gleichnamigen Landkreis aus? Ein bundesweiter Vergleich zeigt, wie oft welche Straftaten im Jahr 2022 erfasst wurden - visualisiert auf einer Karte und in einer Tabelle.

Gesamt

Die meisten Straftaten hat das Bundeskriminalamt im Jahr 2022 in Berlin erfasst (519.822), die wenigsten im mittelfränkischen Schwabach (1.622). Im Landkreis Reutlingen waren es 12.905 Delikte (Platz 109 von 400), im Kreis Tübingen 8.640 (Rang 191). Heruntergerechnet auf Straftaten pro 1.000 Einwohner schneidet Nordfriesland mit 253 am schlechtesten ab, Aschaffenburg mit 21 am besten. Die Kreise Reutlingen (44 Straftaten pro 1.000 Einwohner/Platz 267) und Tübingen (37/318) sind unterdurchschnittlich kriminell.

Diebstahl

Fast die Hälfte aller Straftaten in Münster sind Diebstähle. Mit 46,8 Prozent belegt die Stadt in dieser Kategorie Platz eins. Im Berchtesgadener Land ist der Diebstahl-Anteil bundesweit am geringsten (7 Prozent). Der Landkreis Reutlingen liegt mit 31,2 Prozent auf Platz 124, der Kreis Tübingen mit 29,2 Prozent auf Rang 172.

Betrug

Der Landkreis Nordfriesland bei Flensburg ist in Deutschland mit 80,9 Prozent Betrugs-Anteil einsamer Spitzenreiter in Deutschland. Das Berchtesgadener Land ist mit 3,2 Prozent Schlusslicht. Der Landkreis Reutlingen (10,2 Prozent) liegt auf Platz 257, der Kreis Tübingen (10 Prozent) belegt Rang 268.

Körperverletzung

In Straubing nahe München ist der Anteil der Körperverletzungs-Delikte (16 Prozent) bundesweit am höchsten, im Kreis Nordfriesland (2,1 Prozent) am niedrigsten. Reutlingen liegt mit 11,7 Prozent im vorderen Mittelfeld auf Platz 112, Tübingen mit 10,3 Prozent etwa im Durchschnitt auf Rang 230.

Sachbeschädigung

31, 5 Prozent aller erfassten Straftaten in Koblenz sind Sachbeschädigungen - Höchstwert in Deutschland. Schlusslicht ist Nordfriesland mit 3,1 Prozent, der Landkreis Reutlingen belegt mit 12,5 Prozent den 117. Rang. Auffällig: In keiner Kategorie ist der Kreis Tübingen so weit vorne platziert, wie in dieser. 14,6 Prozent aller im Jahr 2022 erfassten Straftaten waren Sachbeschädigungen, was Platz 38 von 400 bedeutet.

Rauschgift

Den bundesweit höchsten Anteil an Rauschgift-Delikten (19,1 Prozent) verzeichnet Zweibrücken zwischen Saarbrücken und Kaiserslautern. Die geringste Quote (1,1 Prozent) ist in Nordfriesland dokumentiert. Im Landkreis Reutlingen waren 6,4 Prozent aller Straftaten Rauschgift-Delikte (Platz 222), der Kreis Tübingen lag mit 7,8 Prozent deutlich weiter vorne (Platz 125).

Raub

Bei Diebstahl wird fremdes Eigentum rechtswidrig entwendet. Der Unterschied zum Raub ist, dass es hierbei zusätzlich zu Gewaltanwendung oder -drohung kommt, erklärt die Reutlinger Polizeipressesprecherin Andrea Kopp. Der größte Anteil an Raub-Delikten wurde in Bremerhaven verzeichnet (2,3 Prozent), der geringste in Tirschenreuth bei Bayreuth (0,1 Prozent). Die Landkreise Reutlingen (Rang 171) und Tübingen (Rang 166) liegen mit 0,8 Prozent gleichauf. Der Unterschied in der Platzierung ist lediglich alphabetischer Natur.

Cybercrime

In Kaufbeuren bei Kempten waren 5,9 Prozent aller im Jahr 2022 erfassten Straftaten Cybercrime-Delikte - der höchste Anteil in Deutschland. Schlusslicht in dieser Kategorie ist wieder einmal Nordfriesland mit 0,3 Prozent. Der Landkreis Reutlingen landet mit 1,6 Prozent im oberen Mittelfeld auf Rang 168, der Kreis Tübingen belegt mit 1,5 Prozent Platz 191.

Mord, Totschlag, Tötung

Die Stadt Hof im Norden Bayerns nahe der tschechischen Grenze hat hier den größten Anteil, nämlich 0,3 Prozent. In 32 Stadt- und Landkreisen Deutschlands wurde vergangenes Jahr hingegen gar kein Fall von Mord, Totschlag, oder Tötung registriert. In Reutlingen ist der Anteil mit 0,08 Prozent zwar relativ niedrig, trotzdem landet der Landkreis bundesweit auf Platz 79 - so weit vorne wie in keiner anderen Kategorie. Tübingen steht mit 0,06 Prozent (Platz 127) etwas besser da. (GEA)