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Preisexplosion: Reutlinger Millionär Gekeler für Reichensteuer auf Zeit

Der Reutlinger Millionär Oliver Gekeler hat in einer Sat.1-Show einen Vorschlag gemacht, wie die Bürger in Deutschland besser durch die Energiekrise kommen könnten. Mit einer Reichensteuer auf Zeit.

Oliver und Bettina Gekeler in ihrer Villa F5 in Reutlingen Foto: Markus Niethammer
Oliver und Bettina Gekeler in ihrer Villa F5 in Reutlingen
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN. Wie kann ich meine Strom- und Gasrechnung noch bezahlen? Was kann ich jetzt noch machen, um meine Familie und mich bestmöglich auf den harten Winter vorzubereiten? In der Sat.1-Liveshow »Preisexplosion in Deutschland: Das große Haushaltsexperiment« bezogen Politiker und Prominente Stellung zu diesen Fragen rund um die unaufhörlich explodierenden Lebenshaltungskosten. Mit dabei: Der Reutlinger Beauty-Doc und Millionär Oliver Gekeler. Der machte im Interview mit Moderator Matthias Killing einen überraschenden Vorschlag: »Vielleicht sollten wir Besserverdienenden vorübergehend einen Teil unseres Geldes abgeben.« Er selbst wäre dazu bereit, versichert er.

Oliver Gekeler stellt Luxus-Leben zur Schau

Dieser Satz wirkt nicht nur für den Moderator überraschend. Gekeler ist dafür bekannt, sein Luxus-Leben auch mal in Fernseh-Sendungen oder in den Sozialen Medien zu zeigen. »Ich bin der Meinung, dass das völlig legitim ist«, sagt er zwar, doch schlägt er in der Sendung hauptsächlich nachdenkliche Töne an. »Ich habe mich in den letzten Monaten ein bisschen gewandelt«, sagt er. Zuerst habe er sich nur gesorgt, dass er vielleicht irgendwann seinen Pool nicht mehr heizen darf. Nun macht er sich Sorgen »dass die unteren Schichten wegbrechen. Dann hat die gesamte Gesellschaft ein Problem. Wir hier oben können nicht einfach so weitermachen und sagen: Uns interessiert das nicht.« 

Will Gekeler nun tatsächlich mit einer Reichensteuer gegensteuern? »Ich würde es so nicht definieren«, sagt der Reutlinger Millionär. »Aber ich bin bereit über den Zeitraum der Krise einen gewissen Steuersatz zu entrichten. Wir sollten in der Gesellschaft zusammenhalten. Da müssen wir Abstriche machen.« Wie hoch der Steuersatz sein sollte, sagte Gekeler nicht. Klar machte er hingegen, dass er gegen eine generelle Reichensteuer ist. »Ansonsten haben wir das Problem, dass diese Leute, die die Gesellschaft finanziell mittragen, ins Ausland abwandern. Wir bezahlen mit unserem Höchsteuersatz ja schon hohe Beträge. Vor einer dauerhaften Besteuerung haben viele Angst.«

Zuschauer von Gekelers Vorschlag erstaunt

Bei einer vorübergehenden Extra-Steuer wäre das anders, ist sich Gekeler sicher. »Ich bin der Meinung, dass sehr viele in unserer Gesellschaftsschicht dazu bereit sind zu sagen: Wir übernehmen in der Krise einen Teil der Kosten über einen gewissen Zeitraum.« Seine Idee wurde auch in einem »Zuschauer-Wohnzimmer«, in dem mehrere Personen von Kameras begleitet die Show verfolgten, rege diskutiert. »Das sind erstaunlich vernünftige Ansichten«, war von einem Bäckermeister zu hören, der von Gekelers praktiziertem Lebensstil nicht viel hielt.

Ist eine Vermögenssteuer auf Zeit tatsächlich eine Option? Das wurde Stephan Weil, Vorsitzender der SPD Niedersachen gefragt. »Darüber werden wir diskutieren«, sagte er. Zuvor müsste allerdings noch geklärt werden, wie man die Bürger am effektivsten entlasten kann, sagte Weil. Die Frage, wie der Staat das Geld wieder zurückbekomme, solle dann erst im nächsten Jahr beantwortet werden. Eventuell wird dann Gekelers Vorschlag erneut zum Thema. (GEA)