REUTLINGEN. Die Polizei hat eine mutmaßliche Bande von Kriminellen gefasst, die Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben soll. Bei einem Einsatz von mehr als 200 Beamten wurden am Mittwoch 24 Gebäude in sechs Kreisen in Baden-Württemberg sowie in Bayern, Hessen, Niedersachsen und Berlin durchsucht, wie das Polizeipräsidium Reutlingen und die Staatsanwaltschaft Stuttgart mitteilten.
Drei der 18 Verdächtigen wurden bei dem Einsatz am Mittwoch festgenommen. Gegen sie lagen bereits Haftbefehle vor. Die Beschuldigten sollen zahlreiche Paletten und Gitterboxen gestohlen oder unterschlagen haben. Diese Waren sollen sie anschließend mit von ihnen gegründeten Firmen gewinnbringend verkauft haben. Dabei sollen die Verdächtigen in großem Umfang auch Umsatzsteuern hinterzogen haben.
Den Umsatz der mutmaßlichen Scheinfirmen beziffert die Polizei auf mehr als zehn Millionen Euro. Die nicht bezahlten Steuern betragen demnach mehr als 1,5 Millionen Euro. Für die Ermittlungen wegen gewerbs- und bandenmäßiger Hehlerei sowie Steuerhinterziehung werde nun umfangreiches Beweismaterial ausgewertet, hieß es.
Die drei Tatverdächtigen sind am Mittwochnachmittag dem Haftrichter beim Amtsgericht Stuttgart vorgeführt worden. Dieser ordnete die Untersuchungshaft an. (dpa/pol)