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Aktuell Impfung

Paul-Ehrlich-Institut sammelt Infos über Impf-Nebenwirkungen

Ärzte und Gesundheitsamt müssen Komplikationen melden: Das Paul-Ehrlich-Institut sammelt die Infos.

Verursacht die Corona-Impfung mehr als nur Kopfschmerzen? Darüber streiten sich nicht nur Gelehrte.  FOTO: DPA
Verursacht die Corona-Impfung mehr als nur Kopfschmerzen? Darüber streiten sich nicht nur Gelehrte. FOTO: DPA
Verursacht die Corona-Impfung mehr als nur Kopfschmerzen? Darüber streiten sich nicht nur Gelehrte. FOTO: DPA

REUTLINGEN. Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Reaktionen direkt an der Impfstelle, allgemeines Unwohlsein: Wie bei anderen Impfungen kommt es auch nach der Corona-Schutzimpfung häufig zu Beschwerden unmittelbar nach dem Piks.

Zentrale Sammelstelle für die Erfassung solcher Komplikationen, aber auch von Langzeit-Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung ist das Paul-Ehrlich-Institut (siehe Info-Box). Die Meldung erfolgt in der Regel über die Gesundheitsämter. Diese wiederum erhalten die Information von den Hausärzten, die verpflichtet sind, Beschwerden, die über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehen und nicht evident auf andere Ursachen zurückzuführen sind, ans Amt weiterzugeben. Betroffene können Komplikationen aber auch über ein Formular direkt beim Paul-Ehrlich-Institut melden.

In den Impfzentren werden die Bürger bei der zweiten Impfung nach möglichen Nebenwirkungen gefragt. Die Beschwerden werden in ein elektronisches Meldesystem eingetragen.

Generell gilt: Wenn Impfreaktionen nach ein bis zwei Tagen nicht abgeklungen sind, wird empfohlen, den Hausarzt aufsuchen.

Abzusehen ist, dass es im Hinblick auf Impfkomplikationen und Langzeitfolgen noch viel Unerforschtes gibt. In der Schweiz wird beispielsweise untersucht, ob eine auffallende Häufung von Gürtelrose in Zusammenhang mit der Verimpfung von Biontech/Pfizer und Moderna in Zusammenhang gebracht werden kann.

PEI-Pressesprecherin Susanne Stöcker hatte jüngst im ZDF-Interview betont, dass Langzeit-Nebenwirkungen, die erst nach Jahren auftreten, bei Impfstoffen generell nicht bekannt seien. Die meisten Nebenwirkungen würden innerhalb weniger Stunden oder Tage auftreten, in seltenen Fällen auch nach Wochen. Die Bestandteile der mit der neuen Technologie entwickelten Impfstoffe würden sich im Körper schnell abbauen.

Schon nach rund 50 Stunden sei die Ribonukleinsäure mRNA nicht mehr im Körper nachweisbar.

Staatliche Hilfe bei Impfschäden

Liegt ein nachgewiesener Impfschaden vor, können Betroffene Versorgungsleistungen, darunter Rentenzahlungen, nach dem Bundesversorgungsgesetz beantragen. Ob ein Anspruch besteht, entscheidet das Versorgungsamt des jeweiligen Bundeslandes. Die im Infektionsschutzgesetz getroffene Regelung gilt für die Corona-Schutzimpfung ebenso wie für andere Impfungen. Grundbedingung für die staatliche Hilfe ist, dass es sich um eine »öffentlich empfohlene Schutzimpfung« handelte. (GEA)

 

Das Paul-Ehrlich-Institut und die Corona-Impfung

Instanz für Zahlen zum Thema Covid-19 ist das Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Das »Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel« gibt regelmäßig einen Sicherheitsbericht heraus: Stand 19. August 2021 waren 43 Millionen Menschen in Deutschland geimpft. Bis 31. Juli wurden in der Nebenwirkungsdatenbank des Instituts insgesamt 131 671 Einzelfallberichte zu »Verdachtsfällen von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen« nach Impfung mit Covid-19-Impfstoffen in Deutschland registriert.

14 027 davon wurden als »schwerwiegende unerwünschte Reaktionen« eingeordnet.

Ärzte und Patienten meldeten dem Institut auch 1 254 verdächtige Todesfälle. In 48 davon hält das PEI einen »kausalen Zusammenhang« mit der jeweiligen Covid-19-Impfung für »möglich oder wahrscheinlich«. Die Patienten waren zuvor unter anderem an Thrombozytopenie oder Myokarditis oder dem Guillain-Barré-Syndrom erkrankt oder erlitten Thrombosen oder Hirnblutungen.

Die Sterbefallzahlen 2020 ergeben laut PEI insgesamt aber keine erhöhte Sterblichkeit nach COVID-19-Impfstoff-Gabe. (igl)