REUTLINGEN/TÜBINGEN/METZINGEN. Die Entscheidung der Baderbetriebe in Göttingen hat bundesweit für Aufsehen gesorgt. Sie erlauben seit dem 1. Mai immer samstags und sonntags allen Frauen, die das gerne möchten, ohne Bikini-Oberteil zu schwimmen. Der GEA hat das zum Anlass genommen, einmal mit den hiesigen Verantwortlichen für Schwimmbäder darüber zu sprechen: Gab's schon Nachfragen in diese Richtung? Wäre das auch hier vorstellbar, dass Frauen ohne Bikini-Oberteil schwimmen dürften? Wenn ja, wie könnte eine solche Baderegel aussehen?
Kurz zusammengefasst: Bislang gab es noch keine Frauen, die sich bei den Bäderbetrieben gemeldet haben, weil sie gerne ohne Oberteil in den Bädern der Region schwimmen würden. Die Bäderbetriebe in Metzingen könnten sich Oben-ohne-Schwimmen zumindest vorstellen, aber nur im Rahmen von Sonderveranstaltungen in bestimmten Zeitfenstern.
Die Meinungen von GEA-Lesern reichen bei diesem Thema von »Ich bin dafür« über »was soll das Ganze?« bis hin zu »Nein, sowas brauche wir hier nicht!«. Viele gingen aber mit einer guten Prise Humor in die Diskussion in den sozialen Medien. So schrieb beispielsweise Dee Vaal auf der GEA-Facebook-Seite: »Oben ohne für alle. Oder eben Bikini für alle. BikininiInnen an die Macht.« Karina Müller meinte, bestimmt auch mit einem humorvollen Augenzwinkern: »Warum nicht unten ohne?«
Ziemlich locker beschäftigte sich Helga Jahn mit dem Gedanken, sollte es irgendwann in der Zukunft für Frauen tatsächlich erlaubt sein, ohne Oberteil in den Bädern zu schwimmen. Sie kommentierte: »Warum eigentlich nicht. Mir wäre das - ehrlich gesagt - egal. Ich liebe meinen Körper und habe auch kein Problem mich oben ohne zu zeigen und wer das nicht sehen will, geht dann an einem anderen Tag baden.«
Etwas ernster ging Isa Cy auf Facebook an das Thema heran und schrieb: »Das würde den ein oder anderen Lustmolch sicher freuen!« Sie bekam Zustimmung. Katrin Vollmer meinte dazu: »Isa Cy richtig! Was meinst du, wie viele Männer an solchen Tagen ganz dringend ins Freibad müssen.«
Philipp Haupter näherte sich mit einer pragmatischen Lösung an das Thema heran: »Wenn's euch nicht gefällt, dann schaut nicht hin. Ups, dann wäre das Problem ja gelöst!«
Auch wenn die Diskussion durchaus weitergehen dürfte, bleibt festzuhalten: Weder in den Reutlinger oder den Tübinger Bädern wird es auf absehbare Zeit ein Oben-ohne-Schwimmen für alle nach Göttinger Vorbild geben. In Metzingen könnte es nur eins unter ganz bestimmten Rahmenbedingungen geben. Ob es tatsächlich kommt, steht in den Sternen. (GEA)