REUTLINGEN. In der jetzt vom Gemeinderat beschlossenen Neuauflage des qualifizierten Mietspiegels für Reutlingen kann jeder nachlesen und nachrechnen, wie teuer das Wohnen zur Miete in der Stadt geworden ist.
Die durchschnittliche Nettomiete beträgt demnach 9,13 Euro pro Quadratmeter – und wie jeder Durchschnitt bedeutet das eben auch, dass erheblich teurere Mietpreise die Realität sind. Das aktualisierte Zahlenwerk basiert auf den Daten einer repräsentativen Mieterbefragung vom Juli 2022. Mit der Erstellung des Mietspiegels wurde das EMA – Institut für empirische Marktanalysen aus Regensburg beauftragt. Im Arbeitskreis Mietspiegel wirkten die Interessenverbände Haus & Grund Reutlingen und Region e. V. sowie der Deutsche Mieterbund Reutlingen-Tübingen e. V. mit.
Die ortsübliche Vergleichsmiete wird in drei Schritten berechnet: Zuerst wird die Basismiete nach Wohnfläche und Baujahr ermittelt, dann werden Besonderheiten bei der Ausstattung, der Beschaffenheit, der Art der Wohnung und der Wohnlage über Punktwerte berücksichtig. Diese beiden Ergebnisse werden zusammengefasst, um die ortsübliche Vergleichsmiete zu ermitteln.
Streit vermeiden
Der Mietspiegel trägt dazu bei, das Mietpreisgefüge im nicht preisgebundenen Wohnungsbestand transparent abzubilden. Streitigkeiten zwischen Mietvertragsparteien aus Unkenntnis über das Mietniveau sollen vermieden oder versachlicht, Kosten der Beschaffung und Bewertung von Informationen über Vergleichsmieten gering gehalten werden. Den Gerichten wird in Streitfällen die Entscheidung erleichtert. Die Online-Tabellen gibt’s schon bei der Stadt, der Online-Rechner folgt noch. (pr)