REUTLINGEN. Die Geschenke an Heilig Abend oder der Kneipenbesuch in der Reutlinger Innenstadt an Heilig Morgen – für viele gehören solche Rituale jedes Jahr ganz selbstverständlich zum Leben dazu. Doch es gibt auch eine andere Seite: Menschen, die an diesen Ritualen keinen Anteil haben, weil sie es sich schlicht nicht leisten können. Der Verein »GEA-Leser helfen« hat sich zum Ziel gesetzt, dort zu helfen, wo die Not in unserer Nachbarschaft besonders groß ist und staatliche Unterstützung oft nicht greift.
Um nicht zu resignieren, braucht es da schon viel Antriebskraft – und manchmal einen Ansporn von außen. Eine alleinstehende Frau, längst selbst im Ruhestand, hat lange Zeit ihre Mutter gepflegt. Nach deren Tod zog sie in eine kleinere Wohnung, doch ohne die bisherige Aufgabe entglitt ihr das Leben mehr und mehr. »Sie konnte sich immer weniger aufraffen, die anfallenden Tätigkeiten im Haushalt zu erledigen«, schrieb eine Beraterin der AWO, bei der die Frau schließlich über das Projekt »Hilfe für Menschen in verwahrlosten Haushalten« Unterstützung fand. »Waschmaschine, Kühlschrank, TV und mehrere Lampen sind schon seit einiger Zeit defekt«, beschreibt die Sozialpädagogin den Zustand der Wohnung. Mit Hilfe der Beratung fasste die Frau neuen Mut und begann, ihre Verhältnisse wieder zu ordnen. Für Neuanschaffungen allerdings fehlten ihr die Mittel. »Sie lebt sehr bescheiden und kommt mit ihrer kleinen Rente über die Runden«, heißt es im Antrag weiter. »Allerdings können keine Rücklagen gebildet werden.« Um die Frau auf ihrem guten Weg zu unterstützen, griff ihr »GEA-Leser helfen« unter die Arme – zuallererst bei der Anschaffung einer neuen Brille, aber auch bei Geräten für ihre Wohnung.
Für einen Teenager bat ein Mitarbeiter der Deutschen Angestellten-Akademie (DAA) um Unterstützung: »Er ist ein sehr fleißiger Schüler, hat aber Schwierigkeiten in Mathematik und benötigt Nachhilfe, vor allem um den Abschluss der Mittleren Reife zu schaffen.« Die alleinerziehende Mutter lebt von Hartz IV und kann die Stunden nicht selbst bezahlen. Das Geld reicht gerade einmal zum Überleben. 40 Euro pro Monat gibt das Jobcenter für die Nachhilfe dazu, nötig wäre allerdings mehr. »GEA-Leser helfen« übernahm die Kosten bis zur Abschlussprüfung. Damit konnte der Junge sein Ziel, nach der Realschule ein berufliches Gymnasium zu besuchen, weiterverfolgen.
Unbürokratisch helfen
In Fällen wie diesen, wo institutionelle Hilfe nicht greift und die Betroffenen ihre Situation aus eigener Kraft kaum meistern, hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, bedürftigen Menschen im Verbreitungsgebiet des Reutlinger General-Anzeigers unbürokratisch zu helfen. Das ganze Jahr über gehen Hilfsanträge ein, häufig von Beratungsstellen oder Familienhelfern, immer wieder aber auch von Betroffenen selbst. Mit den Spenden aus der Weihnachtsaktion werden diese Menschen unterstützt. Dabei kommt jeder Cent den Bedürftigen zugute, alle Nebenkosten trägt der GEA-Verlag. (GEA)
DIE AKTUELLE SPENDERLISTE UND DIE SPENDENKONTEN
Weitere Zuwendungen sind eingetroffen
Weihnachtshaus Römerschanze Jessica und Markus Meissel Herrmann Margarete A G B. I. Wolf-Dieter u. Marianne E. K. D. Irmgard E. Lieselotte u. Eckard Zierau R. O. O. G. RH G + M JEKE Fledermaus IPS + HR B. K. INA R. S. W + U Fam. Ivko I + W E + E Weisser R + G G + U Siegbert u. Annefriede H + G Brecht A + R Isolde D. EDDC Miller, Ursel M.W. Biggi und Erich E + P S. E. Marlene Martin und Else Fam. Früh Manfred und Anne R. u. E. M und G Lore u. Hans F. Bettecken IR Beate und Michael A + P Ju. u. Ru. Vogel K. Schroeer K + P Skizunft Betzingen Skigymnastik UDO SNACK GbR Dr. Rall Söhne GmbH Fa. Unternehmenswichtig U. Walter