Logo
Aktuell Event

Mit Trailern: Diese Filme gibt's im Open-Air-Kino in Reutlingen zu sehen

Der GEA stellt das Programm der nächsten zwei Wochen vor. Hier sehen Sie alle Trailer.

Ilda Mason (von links) als Luz, Ariana DeBose als Anita und Ana Isabelle als Rosalia in einer Szene aus »West Side Story«. Der Film holte 2022 drei Golden Globes und einen Oscar (Ariana DeBose, beste Nebendarstellerin). Foto: Tavernise/AP/dpa
Ilda Mason (von links) als Luz, Ariana DeBose als Anita und Ana Isabelle als Rosalia in einer Szene aus »West Side Story«. Der Film holte 2022 drei Golden Globes und einen Oscar (Ariana DeBose, beste Nebendarstellerin).
Foto: Tavernise/AP/dpa

REUTLINGEN. Die Sorgenfalten sind von Andreas Vogts Stirn gewichen. Nach einem anfangs – vom ratzfatz ausgebuchten GEA-Wunschfilm abgesehen – eher schleppenden Karten-Vorverkauf, hat das stabile Sommerwetter den Reutlinger Open-Air-Kinomachern zugespielt: Nach elf von insgesamt 23 Filmen und somit quasi der Hälfte des diesjährigen Programmangebots, haben bereits 2.500 zahlende Zuschauer den Weg ins temporäre Freiluftkino Spitalhof gefunden. »Das sind bereits jetzt so viele wie voriges Jahr am Ende der Saison«, freut sich der Geschäftsführer des städtischen Kooperationspartner »Kamino«.

»Das Wetterglück ist uns hold«, konstatiert Andreas Vogt, nur einmal – bei »Meine Stunden mit Leo« am 5. August – habe es »kurz, wenngleich heftig geregnet«. Trotzdem hätten kurz vor Ende viele Zuschauer im Spitalhof ausgeharrt. Und es gab das Angebot, die Komödie im »Kamino« garantiert regenfrei und kostenlos noch einmal anzuschauen, wo sie derzeit nachmittags läuft. 

Nur Wunschfilm ausverkauft

Trotz des insgesamt positiven Publikumszuspruchs merke man, so Andreas Vogt, »dass halb Reutlingen im Urlaub ist«. In Vor-Coronazeiten wäre der Spitalhof mit damals 600 Plätzen bei derartig schönem Wetter regelmäßig voll gewesen, meint der Kino-Macher. Dieses Jahr, mit nunmehr 400 Plätzen, war der Spitalhof aber nur am ersten Tag ausverkauft, als der GEA seinen Abonnenten exklusiv die Komödie »Monsieur Claude und sein großes Fest« präsentierte.

Sonst kamen so um die 200 Zuschauer, bei »Schmetterlinge im Ohr« waren die Spitalhofstühle immerhin zu 90 Prozent belegt. Platz drei in der Publikumsgunst belegt bislang »The Father«, mit 250 Besuchern vorigen Dienstag. »Mit unter 100« am schwächsten nachgefragt war der Wunschfilm des Jugendgemeinderats: »Press Play And Love Again«.

Hier nun die Filmübersicht der zweiten Halbzeit:

Dienstag, 16. August, 21 Uhr: »Schachnovelle«

Starbesetzter Thriller nach einer Erzählung von Stefan Zweig, FSK ab 12 Jahre, 112 Minuten

Regisseur Philipp Stölzl und Drehbuchautor Eldar Grigorian legen in ihrer Neuverfilmung der gleichnamigen Novelle des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig den Fokus auf einen Teilaspekt: die Isolationshaft, die den Anwalt Josef Bartok (Oliver Masucci) zunehmend zermürbt. Im Wien des Jahres 1938 weigert er sich standhaft, mit der Gestapo zu kooperieren. Als er zufällig in den Besitz eines Schachbuchs gerät, versucht er, mittels nachgespielter Schachpartien der geistigen Isolation in der Haft zu trotzen.

Mittwoch, 17. August, 21 Uhr: »Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush«

Deutsch-französisches Biopic, FSK ab 6 Jahre, 118 Minuten

Der Kampf um die Freilassung ihres Sohnes Murat aus dem Gefangenenlager Guantanamo katapultiert die türkische Hausfrau Rabiye Kurnaz (Meltem Kaptan) aus ihrem Reihenhaus in Bremen direkt in die Weltpolitik und schließlich vor den Supreme Court in Washington. An ihrer Seite steht der Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke (Alexander Scheer), der mit ihr streitet und ihr ein Freund wird. Das Biopic erzählt die wahre Geschichte vom Kampf eines ungleichen Paares gegen Willkür und Unrecht.

Donnerstag, 18. August, 21 Uhr: »Parallele Mütter«

Spanisches Drama des Altmeisters Pedro Almodóvar, FSK ab 6 Jahre, 123 Minuten

Janis (Penélope Cruz) und Ana (Milena Smit) treffen im Krankenhaus aufeinander, wo sie bald entbinden werden. Beide sind alleinstehend und wurden zufällig schwanger. Janis ist mittleren Alters und ob ihrer Schwangerschaft überglücklich, Teenager Ana hingegen verängstigt und traumatisiert. Janis versucht, sie zu ermutigen. Es ersteht eine sehr enge Verbindung zwischen den beiden Müttern, die sich zufällig entwickelt und ihr Leben auf entscheidende Weise verändert.

Freitag, 19. August, 21 Uhr: »Freibad«

Quietschbunte deutsche Komödie von Doris Dörrie, FSK ab 12 Jahre, 102 Minuten (Preview)

Auch in ihrer neuen Komödie gibt Regisseurin Doris Dörrie (»Männer«) den Frauen eine Stimme, schreibt »Kino.de«, sie zeige mit bissigem und warmherzigem Humor, was es heißt, Frau in verschiedenen Kulturen zu sein. Schauplatz ist Deutschlands einziges Frauenbad, in dem es zu Konflikten kommt, weil barbusig Badende, Bikini-, Badeanzug- und Burkini-Trägerinnen verschiedenen Regeln folgen und die Schwimmmeisterin überfordert ist. Als ausgerechnet ein Mann ihre Nachfolge antritt, eskaliert die Situation.

Samstag, 20. August, 21 Uhr: »Wunderschön«

Starbesetzte Komödie von Karoline Herfurth, FSK ab 6 Jahre, 132 Minuten

Die junge Mutter Sonja (Karoline Herfurth) kämpft in dem Episodenfilm nach zwei Schwangerschaften mit ihrem Körpergefühl und um die Beziehung zu ihrem Mann. Die fast sechzigjährige Frauke (Martina Gedeck) fühlt sich nicht mehr begehrenswert und von ihrem Mann ignoriert, während Tochter Julie (Emilia Schüle) an ihrer Modelkarriere feilt. Verbissen versucht sie dabei, ihren Körper in das Schönheitsideal der Branche zu pressen. »Wunderschön« war der erfolgreichste deutsche Film des Kinojahres.

Sonntag, 21. August, 21 Uhr: »Everything Everywhere All At Once«

Action-Fantasyfilm, FSK ab 16 Jahre, 139 Minuten

Die überdrehte US-amerikanische Kungfu-Komödie gilt als Geheimtipp und ist für viele Kritiker schon jetzt einer der besten Filme des Jahres: Die Chinesin Evelyn Wang (Michelle Yeoh) lebt schon lange in den USA und betreibt einen Waschsalon. Ihr an sich eintöniges Leben ändert sich schlagartig, als sie entdeckt, dass es tatsächlich ein aus lauter Parallelwelten bestehendes Multiversum gibt. Raum und Zeit lösen sich in ihrer Wahrnehmung auf, und sie trifft auf ihren Ehemann aus einer anderen Dimension, der ihr weiß machen will, dass ein böses Etwas die gesamte Welt bedrohe. 

Dienstag, 23. August, 20.45 Uhr: »Respect«

Aretha-Franklin-Biopic mit Jennifer Hudson als Soul-Diva, FSK ab 12 Jahre, 146 Minuten

Der Film behandelt den Lebensweg der Sängerin Aretha Franklin vom zehnjährigen Mädchen über ihren Aufstieg zum Superstar bis zur Liveaufnahme des Gospelalbums »Amazing Grace« im Jahr 1972. Bis Franklin als »Queen of Soul« bekannt wird, ist es für die Sängerin, Liedschreiberin und Bürgerrechtsaktivistin ein langer Weg, der nicht nur von Erfolg, sondern auch privaten Rückschlägen geprägt ist. In einer patriarchalen Gesellschaft muss sie sich nicht nur gegen ihren gewalttätigen Ehemann behaupten.

Mittwoch, 24. August, 20.45 Uhr: »West Side Story« (2021)

Oscarprämiertes Remake des Musical-Klassikers, FSK ab 12 Jahre, 157 Minuten.

Die Geschichte von Romeo und Julia ist zeitlos: Maria und Tony lieben sich, doch sie dürfen nicht zusammensein. Sie ist Puerto-Ricanerin, er US-Amerikaner, und damit ist das Paar in den 1950er-Jahren in New York eine explosive Mischung. Steven Spielbergs Neuverfilmung des Musical-Klassikers über eine unmögliche Liebe inmitten eines erbitterten Bandenkriegs war 2022 für sieben Oscars nominiert, gewonnen hat den Academy Award schließlich aber nur Ariana DeBose als beste Nebendarstellerin.

Donnerstag, 25. August, 20.45 Uhr: »Lieber Thomas«

Biopic über den ostdeutschen Schriftsteller Thomas Brasch, FSK ab 12 Jahre, 150 Minuten

Als »herausragendes und originelles Drama, das der Persönlichkeit und dem Werk des aus der DDR stammenden rebellischen Autoren Thomas Brasch ein Denkmal setzt«, würdigt »Kino.de« das in Schwarz-Weiß gedrehte Biopic. Brasch entpuppt sich früh als Revolutionär, der später sogar hinter Gittern landet – verraten von seinem systemtreuen Vater. Auf Bewährung entlassen, schreibt er über die Liebe, die Revolution und den Tod. Schließlich siedelt er in den Westen um, wo man ihn feiert und seine Bücher zu Bestsellern werden.

Freitag, 26. August, 20.45 Uhr: »Elvis«

Biopic über den King des Rock 'n' Roll von Baz Luhrmann, FSK ab 6 Jahre, 159 Minuten

Als der junge Sänger Elvis Presley (Austin Butler) vom zwielichtigen Colonel Tom Parker (Tom Hanks) entdeckt wird, ist es der Auftakt einer Erfolgsgeschichte. Elvis wird von dem Rummelplatz-Manager zur Attraktion einer durch die USA tingelnden Show gemacht und avanciert bald zum Superstar. Als die Gewalt gegen Schwarze zunimmt und Martin Luther King ermordet wird, will Elvis sich klar positionieren – und auch die eigenen Vorstellungen vom Verlauf seiner Karriere stimmen immer weniger mit denen von Tom Parker überein.

Samstag, 27. August, 20.45 Uhr: »James Bond 007: Keine Zeit zu sterben«

Britisch-amerikanischer Agententhriller, FSK ab 12 Jahre, 163 Minuten

Daniel Craig sagt Tschüss: Zum fünften und letzten Mal schlüpft der britische Schauspieler in die Rolle des berühmtesten Geheimagenten der Popkultur. Zu Beginn des Films lebt Bond im Ruhestand ein entspanntes Leben auf Jamaika, als ihn sein alter Freund Felix (Jeffrey Wright) besucht. Der CIA-Mann bittet ihn um Hilfe bei der Rettung eines entführten Wissenschaftlers. Und schon bald ist Bond zurück im Dienste Ihrer Majestät, wo seinem Chef M (Ralph Fiennes) die Dinge zu entgleiten drohen…

Sonntag, 28. August, 20.45 Uhr: »La Dolce Vita – Das süße Leben«

Frisch restaurierter Fellini-Klassiker, FSK ab 12 Jahre, 169 Minuten

Marcello (Marcello Mastroianni), ein römischer Klatschjournalist, ist fasziniert und geblendet vom verführerischen, jedoch sinnentleerten Lifestyle der Schönen und Reichen. Zwischen reizvollen Frauen und charismatischen Intellektuellen lässt er sich durch Rom treiben und reflektiert über sein künstlerisches Schaffen und die sich verändernde Gesellschaft, die ihn umgibt. Nach und nach entpuppt sich das von Marcello angestrebte Leben der High Society aber als eine Welt des Scheins und der Vergänglichkeit.

Der Kartenvorverkauf fürs städtische Open-Air-Kino im Spitalhof läuft ausschließlich über das genossenschaftliche Programmkino »Kamino« im Ziegelweg 3, vorzugsweise online, aber bei Bedarf auch an der Kinokasse. Per Smartphone können noch unmittelbar vor der jeweiligen Vorstellung Tickets erworben werden, sofern vorhanden. Buchungen sind darüber hinaus bis eine Stunde vor Filmstart stornierbar. Das Einzelticket kostet 12 Euro. (GEA)

www.kamino-reutlingen.de