REUTLINGEN. »Der Schreck war groß. Ich dachte zuerst an ein Erdbeben«, erinnert sich Tina Sinn, die in Markthütte 65 auf dem Reutlinger Weihnachtsmarkt heißen Kakao (mit Zimt) und frische Waffeln verkauft. Doch nach dem Schreck war ihr schnell klar: Das, was da gegen 13 Uhr passierte, war kein Erdbeben und auch kein Anschlag auf den Weihnachtsmarkt, sondern nur ein Fahrfehler eines Spirnterfahrers beim Rangieren.
Was war passiert? Tina Sinn erzählt: »Unser Stand befindet sich hinter der Marienkirche, gleich an der Metzgerstraße. Gegenüber stand ein DHL-Transporter, der wohl Post auslieferte. Ein anderer Transporter wollte an dem vorbei und hat dann das Dach unserer Hütte erfasst und den ganzen Stand, mit mir drin, mitgeschleift und um 45 Grad verschoben.« Es habe ganz schön gewackelt und gerumpelt, aber verletzt sei sie nicht, so Tina Sinn.
Die Polizei sei ganz schnell mit mehreren Streifenwagen und Blaulicht angerückt, berichtet sie weiter: »Bei der ersten Information: Weihnachtsmarkt und Hütte verschoben im Zusammenhang mit Lieferwagen, da dürften zunächst bei der Polizei die Alarmglocken geschrillt haben«, vermutet sie mit Blick auf den Terroranschlag mit einem Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz vor fast genau sechs Jahren.
Auch Marktleiter Norbert Berndle hat gleich von dem Zwischenfall mit dem Sprinter gehört und dem GEA bestätigt: »Es war nur ein kleiner Unfall beim Rangieren. Die Hütte steht jetzt auch wieder richtig an ihrem Platz.« Und Polizeisprecher Michael Schaal bestätigt: »Es war ein Unfall, mehr nicht.«
Für wenige Augenblicke war der Schreck aber groß. (GEA)