REUTLINGEN. »Lichtspuren im Advent« gab es in der Vorweihnachtszeit in zwanzig Seniorenheimen in Reutlingen und Umgebung. Wo sonst Ehren- oder Hauptamtliche aus den Gemeinden in die Heime kommen, waren in diesem Jahr Besuche von außen wegen der Coronapandemie unpassend.
Daher hat Diakon Martin Schmid von der evangelischen Altenheimseelsorge in ökumenischer Zusammenarbeit einen Adventskalender erstellt, der in Ringbuchform an die Senioreneinrichtungen verteilt wurde, damit dort zum Beispiel Betreuungsassistentinnen ein Angebot für Bewohner gestalten konnten.
»Der Adventskalender war ein schönes tägliches Ritual«
Für jeden Tag gab es ein gestaltetes Kalenderblatt mit Gedicht, Geschichte, Bild, Bräuchen, Liedern oder Erlebnissen. Ergänzend waren Ideenblätter beigefügt, die Anregungen gaben, wie zum jeweiligen Thema und mit möglichst vielen Sinnen etwas kreativ gestaltet werden konnte. Darüber hinaus standen von Pfarrerin Silke Bartel gesprochene Texte mit schöner Musik als Audio-CD zur Verfügung.
»Bei uns war der Kalender meist in die Morgenrunde auf dem Wohnbereich integriert. Er regt zum Gespräch, aber auch zum Nachdenken an«, berichtet Katja Badstöber vom Sozialdienst im Gertrud-Luckner-Seniorenzentrum Orschel-Hagen nun über den Einsatz des Kalenders. »Durch den schön gestalteten Kalender fühlen wir uns gut begleitet und unterstützt«, ergänzt Caroline Wucherer, Hausleitung im Seniorenzentrum Markwasen der Bruderhaus-Diakonie.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit beschreibt Sabine Rist vom Sozialdienst im Haus St. Elisabeth in Eningen: »Wir haben die Blätter unter anderem für die Bewohner in Quarantäne kopiert und in rote Tüten mit Schokolädle gepackt, sieht auch nett aus.«
Und Friederike Kallenberg, Ergotherapeutin im Haus Lindach der Reutlinger Altenhilfe, berichtet: »Der Adventskalender war ein schönes tägliches Ritual – nach dem Frühstück und am Wochenende nach dem Kaffeetrinken am Nachmittag wurde die jeweilige Geschichte gelesen und es ergaben sich viele angeregte Gespräche.« (jsn)