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Aktuell GEA-Leser helfen

Lichtblick in der Trauer

Die Beerdigung eines Angehörigen stellt Menschen mit wenig Geld oft vor zusätzliche Belastungen

REUTLINGEN. Einen nahen Angehörigen zu verlieren, ist für sich genommen schon eine traurige Angelegenheit. Wenn dann die Rechnungen für ein Begräbnis eintreffen, kann zur Trauer manchmal Verzweiflung hinzukommen – wenn man mit wenig Geld auskommen muss und keine Möglichkeit sieht, die fälligen Summen auch tatsächlich zu bezahlen.

So erging es dieses Jahr einer Frau, die ihren Sohn beerdigen musste. Er war ihr Kind aus erster Ehe, lebte in einem Nachbarland und hatte seit Längerem mit einer schweren Krankheit zu kämpfen. Als die Kräfte zu Ende gingen, starb er an seinem Wohnort und wurde dort auch beerdigt. Für die Frau, die mit ihrem zweiten Mann im Kreisgebiet lebt, war das nicht nur emotional belastend, sondern auch finanziell eine große Herausforderung.

Sie arbeitet selbst auf Minijob-Basis, ihr Mann verdient in seinem Beruf nicht viel, und gemeinsam haben sie nicht unerhebliche Schulden abzutragen. Um auch noch eine Bestattung zu bezahlen, reichte das Einkommen nicht aus. Über die Schuldnerberatung der Diakonie gelangte ihr Fall zu »GEA-Leser helfen«. Der Verein übernahm einen Zuschuss zu den Beerdigungskosten.

Eine andere Frau verlor innerhalb eines Jahres zuerst ihren Mann, dann ihren Sohn. Bevor sie in den Kreis Reutlingen zog, lebte sie lange im Norden. Dort starb ihr Ehemann ganz überraschend und plötzlich. Sie selbst ist gesundheitlich schwer beeinträchtigt und kann nicht mehr arbeiten. Von ihrer Erwerbsminderungsrente konnte sie seine Beerdigung nicht allein bezahlen, sondern musste sich dazu noch Geld von Freunden leihen. Anschließend zog sie zur Familie ihrer Tochter an die Schwäbische Alb.

Wenige Monate darauf erhielt sie auch die traurige Nachricht vom Tod ihres Sohnes. Er hatte längere Zeit wohnsitzlos gelebt, war nicht gemeldet und nicht versichert, litt unter Depressionen und nahm sich schließlich das Leben. »Die Stadt hätte ihn auf Staatskosten eingeäschert und anonym beerdigt«, schrieb die Beraterin der Diakonie an »GEA-Leser helfen«. Dies wollte die Mutter jedoch auf gar keinen Fall. Ihr war es wichtig, einen Ort zu haben, an dem sie auch um ihren Sohn trauern konnte. So begann sie, noch einmal in ihrem Freundeskreis um Geld für ein Begräbnis zu bitten. »Neben ihrer Trauer drücken sie die Schulden jetzt sehr«, heißt es im Brief der Beraterin. Bei zwei Beerdigungen ist immerhin ein größerer vierstelliger Betrag zusammengekommen. Der Hilfsverein der GEA-Leser gab einen Zuschuss, und auch andere Stellen entschieden sich für eine Unterstützung. So gelang es, der trauernden Mutter und Witwe einen Teil der finanziellen Sorge abzunehmen. (GEA)

 

Kreissparkasse Reutlingen:

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Volksbank Reutlingen:

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