REUTLINGEN. Nach Ende der Sommerferien ist die Zahl der Arbeitslosen leicht rückläufig. Der Rückgang fällt allerdings geringer aus als in den Vorjahren. Dies ist auf die unsichere wirtschaftliche Gesamtlage zurückzuführen, zudem hat die Zahl der Ukrainerinnen und Ukrainer, die von den Jobcentern betreut werden, weiter zugenommen.
Insgesamt waren 10.308 Frauen und Männer im Bezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen und der beiden Jobcenter Landkreis Reutlingen und Tübingen arbeitslos gemeldet. Das sind 441 Personen weniger als im August. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk ist somit um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 3,5 Prozent gesunken – exakt die Quote aus dem Vorjahresmonat. In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote im September bei 3,7 Prozent.
Die Jugendarbeitslosigkeit sank ebenfalls saisonbedingt. Bei jungen Menschen zwischen 15 und unter 25 Jahren liegt die Quote jetzt bei 2,7 Prozent (Vormonat 3,2 Prozent).
Die Jüngeren haben somit einen wesentlichen Anteil am Rückgang der Arbeitslosigkeit. Sie konnten im September in größerer Zahl in Ausbildung oder Arbeit starten und sorgen so für eine leichte Entlastung in der Arbeitsmarktstatistik. Nach wie vor gibt es viele offene Ausbildungsstellen. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur hilft hier gerne weiter: reutlingen.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder tuebingen.berufsberatung@arbeitsagentur.de. Auch telefonisch unter 0800 4555500 können Gespräche vereinbart werden.
Leicht angestiegen im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl Erwerbsloser in den Jobcentern. Dies ist vor allem auf Geflüchtete zurückzuführen.
Erste Anzeichen für eine leichte Verunsicherung der Arbeitgeber für den kommenden Winter sind der leicht abgeschwächte Zugang an gemeldeten Stellenangeboten und die zunehmenden An-träge auf Kurzarbeitergeld – allerdings in moderatem Umfang. Passend dazu wurde von der Bundesregierung eine Verlängerung der Zugangserleichterungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld beschlossen.
Zugangserleichterungen
Bis zum 31. Dezember ist es weiterhin ausreichend, wenn in Betrieben mindestens 10 Prozent der Beschäftigten einen Arbeitsausfall von mehr als 10 Prozent haben. Zudem wird auf den Aufbau negativer Arbeitszeitsalden verzichtet. Diese Zugangserleichterungen umfassen auch Betriebe, die ab dem 1. Oktober neu oder nach einer mindestens dreimonatigen Unterbrechung erneut Kurzarbeit anzeigen müssen. Dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur wurden im September 1 026 Arbeitsstellen neu gemeldet. Mit 5 147 Stellenangeboten liegt der Bestand weiterhin auf Rekordniveau.
Im Landkreis Reutlingen waren im September 6.171 Menschen (minus 1,4 Prozent gegenüber Vorjahr) arbeitslos gemeldet, davon 2.293 (minus 17,1) bei der Agentur für Arbeit und 3.878 (plus 11,1) beim Jobcenter Landkreis Reutlingen. Im Landkreis Tübingen waren im September 4.137 Menschen arbeitslos gemeldet (plus 5 Prozent). Davon wurden 1.688 von der Arbeitsagentur betreut (minus 13,9) und 2.449 (plus 23,7 Prozent) vom Jobcenter Landkreis Tübingen. (aa)