REUTLINGEN. Beim 19. Reutlinger Spendenmarathon am Samstag, 21. September, heißt es wieder »Laufend Gutes tun«. Veranstalter ist das Reutlinger Spendenparlament. Die Veranstaltung dauert von 11 bis 15 Uhr auf der Rennwiese beim Johannes- Kepler-Gymnasium. Um 10.45 Uhr gibt es ein Aufwärmen mit Clown Clip alias Dieter von Au.
»Wir sind inzwischen mit unserem Marathon etabliert«, sagte Vorsitzende Christiane Koester-Wagner. Vereine, Firmen und Schulen seien seit Jahren dabei, wenn es darum gehe, für Projekte gegen Armut, Isolation und Ausgrenzung möglichst viele Kilometer zu laufen und sie von einem Sponsor für den guten Zweck mit einem Euro pro Runde honorieren zu lassen.
Diesmal mit Basecap
2018 nahmen 1 190 Läufer teil, die stolze 18 572 Runden schafften. 19 000 Euro waren durch Sponsoren und Spenden zusammengekommen, weitere 600 Euro aus dem Verpflegungsverkauf. »Wir sind gespannt, wie viel es dieses Mal wird«, so Christiane Koester-Wagner. Neu sei in diesem Jahr eine schicke Basecap mit Emblem. »Bei den T-Shirts, die es bisher gab, sind wir mit allen gängigen Farben durch«, sagte Dr. Barbara Dürr, die den Spendenmarathon ins Leben gerufen und sich Gedanken über ein neues Präsent gemacht hatte. »Wer eine Idee hat, wodurch wir das Equipment aus Shirt und Cap im nächsten Jahr ergänzen können, kann sich gerne melden«, sagte sie.
Eine weitere Neuerung ist die stündliche Vergabe von Preisen für die meisten gelaufenen Runden. Hier erfolgen die Siegerehrungen in den Kategorien Frauen und Männer sowie Mädchen und Jungen um 12, 13, 14 und 15 Uhr. Sehr dankbar sei man den langjährigen Sponsoren. »Wir freuen uns über neue Spender und Mentoren, die beispielsweise organisatorische Aufgaben übernehmen«, sagte Volker Feyerabend, Kurator und Präsident des Mentorenkreises. Mentoren würden dringend zur Öffentlichkeitsarbeit oder Finanzierung der Geschäftsstelle benötigt, die Claudia Buchen leitet und die nicht mehr ehrenamtlich zu führen sei. »Schließlich soll jeder gespendete Euro ausschließlich für eines der Projekte verwendet werden.« Seit Beginn des Spendenparlaments wurden 232 Projekte mit einem Volumen von 681 000 Euro gefördert. Das Parlament verfügt über 125 Mitglieder, die darüber entscheiden, welche Projekte infrage kommen.
Keine Dauerfinanzierung
»Es passiert öfter, dass Sponsoren wegfallen oder dass von vornherein die Förderlaufzeit begrenzt war«, erläuterte Maiken Kalkhof, Vorsitzende der Finanzkommission, die Gründe, warum neue Mittel benötigt werden. »Manche Projekte brauchen auch eine Übergangslösung zwischen unserer Anschubförderung und dem Zeitpunkt, ab dem sie sich selber tragen können.« Seine Mittel bezieht das Parlament aus Jahresbeiträgen der Mitglieder, Einzelspenden, Erbschaften, Spenden von Unternehmen und eben Events wie dem Spendenmarathon. »Dabei achten wir sehr auf Nachhaltigkeit der Projekte und übernehmen keine Dauerfinanzierungen«, so die stellvertretende Vorsitzende Jutta Fundel.
Auch das einzige Spendenparlament in Baden-Württemberg klagt über Mitgliederschwund. »Das ist das Problem aller Vereine«, so Barbara Dürr. »Man engagiert sich nicht mehr für lange Zeit, sondern lieber in begrenzten Projekten.« Auch neue Projekte können fortlaufend vorgeschlagen werden. (gb)