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Landrat Thomas Reumann tritt bei der Wahl im Frühjahr 2021 nicht mehr an

Thomas Reumann will keine dritte Amtszeit, er kandidiert bei der Landratswahl im Frühjahr 2021 nicht mehr. Das hat der er am Mittwochabend den Fraktionsvorsitzenden sowie den Kreisrätinnen und Kreisräten mitgeteilt

Thomas Reumann: »Man muss die gesamte Versorgungskette in den Blick nehmen.«
Landrat Thomas Reumann bei einem Gespräch in der GEA-Redaktion. Foto: Frank Pieth
Landrat Thomas Reumann bei einem Gespräch in der GEA-Redaktion.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN. »16 Jahre als Landrat waren eine wunderbare Zeit, in der ich das Glück, die Freude und die Ehre hatte, den Landkreis Reutlingen zu vertreten, und in der ich mit vielen engagierten, kreativen und ideenreichen Menschen zusammenarbeiten konnte. Aber es ist richtig, jetzt aufzuhören. Darin sind meine Frau und ich uns einig«, sagt Thomas Reumann.

Der Landrat ist »dankbar für ein erfülltes Berufsleben« in den vergangenen fast vier Jahrzehnten und für all das, was in all den Jahren möglich gewesen sei. Anfang Dezember wird er 65 Jahre alt. »Meine Frau und ich wollen in den kommenden Jahren aber noch Perspektiven im privaten Bereich haben und andere Schwerpunkte setzen.«

Erster Landesbeamter war Reumann schon im Landratsamt, bevor er es im Jahr 2000 Richtung Reutlinger Stadtverwaltung verließ, um dort Finanzbürgermeister zu werden. 2005 kehrte der gelernte Jurist zurück: Er wurde zum Landrat gewählt und 2013 im Amt bestätigt. Viel ist in diesen zwei Amtsperioden erreicht worden in Sachen Regionalentwicklung. Der Kreis war und ist in vielen Feldern Modellregion – dass man immer wieder neue Wege gehen muss, um gute Lebensbedingungen zu erhalten und gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern, ist für Thomas Reumann eine Selbstverständlichkeit, wie er immer wieder in GEA-Interviews betonte.

In den vergangenen Jahren war die Unterbringung und Integration der vielen Flüchtlinge eine der umfangreichsten und schwierigsten Aufgaben für die Kreisverwaltung, die in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen bewältigt wurde. Lange hat Thomas Reumann dafür gekämpft, dass die Stadt Reutlingen im Landkreis bleibt, statt einen eigenen Stadtkreis zu gründen – dem Gemeinwohl, fand er, diene die Zusammengehörigkeit von Großstadt und ländlichem Raum besser. Der Landtag sah dies schließlich auch so, will aber dennoch die Aufgabenverteilung zwischen Stadt und Kreis künftig neu geordnet sehen. Zu den wichtigen Themen der kommenden Jahre gehören außerdem der Neubau des Landratsamts, die Verkehrsinfrastruktur inklusive ÖPNV und die Neuausrichtung der Kreiskliniken. (eg/sä)