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Aktuell GEA-LESERFORUM

Kreidebotschaft in der Krise: »Alles wird gut«

Lichtblicke trotz Corona-Pandemie: GEA-Leser schildern positive Erlebnisse und geben Tipps

Ein Straßenbild mit Kindern – das ist für Familie Pfeiffer aus Oferdingen ein Lichtblick: "Wir haben sechs Jahre in Italien gele
Ein Straßenbild mit Kindern – das ist für Familie Pfeiffer aus Oferdingen ein Lichtblick: »Wir haben sechs Jahre in Italien gelebt und unsere Tochter und ihre Freundinnen haben die Straße (Abstand haltend) auf Deutsch und Italienisch verschönert.« FOTO: PRIVAT
Ein Straßenbild mit Kindern – das ist für Familie Pfeiffer aus Oferdingen ein Lichtblick: »Wir haben sechs Jahre in Italien gelebt und unsere Tochter und ihre Freundinnen haben die Straße (Abstand haltend) auf Deutsch und Italienisch verschönert.« FOTO: PRIVAT

REUTLINGEN. Auf der Suche nach Lichtblicken in Zeiten der Coronakrise hatte der Reutlinger General-Anzeiger seine Leser aufgerufen, von besonders erfreulichen Erlebnissen zu berichten oder einfach Tipps zu geben, wie man sich die Zeit mangels anderer Ablenkungen zu Hause vertreiben kann und wie man den Nachwuchs beschäftigt, solange Kindergärten und Schulen geschlossen sind. Heute veröffentlichen wir abschließend weitere Zuschriften, die uns im Leserforum erreicht haben, ganz oder auszugsweise.

- Weniger Verkehr – mehr Ruhe

»Ich freue mich darüber, dass es deutlich ruhiger geworden ist«, schreibt GEA-Leser Alexander Nilgens – ruhiger, weil auf den Straßen weniger Verkehr herrscht. »Durch diese Ruhe hören wir endlich wieder die vielen Vögel im Garten, in den Hecken, beim Spazierengehen. Auch sehe ich wieder vermehrt Insekten, trotz des chaotischen Winters. Ich freue mich auch darüber, dass ich mehr Zeit mit meiner Frau verbringen kann – leider nicht mit den Kindern und Enkeln. Diese sehen wir nun per Videotelefonie.«

Es sei eine schwere Zeit für uns alle, bekennt Alexander Nilgens, »denn die bittenden, traurigen Blicke der Enkel und der an uns zum Ausdruck gebrachte Wunsch, mal wieder vorbeizukommen, das macht traurig.« Seine E-Mail hat er übrigens mit einem Dank begonnen, der insbesondere unsere Online-Redaktion freut, nämlich für den »genialen Live-Ticker, den Ihr am Start habt. Ich schaue ab und an rein, dieser ist der informativste im Umkreis.«

- Impulse per Whats-App

In Wannweil verschickt ein ökumenisches Team dreimal pro Woche Impulse in Form von kurzen Texten, Bildern und Musik per Whats-App. Zeitgleich mit dem GEA hatte es das Motto »Lichtblicke« ausgewählt. Träger des Projekts sind die evangelische Kirchengemeinde Wannweil und die katholische Kirchengemeinde Christus König des Friedens von Kirchentellinsfurt, Kusterdingen und Wannweil. Das Angebot wird von zahlreichen Menschen genutzt, »teils hier in der Region, teils in verschiedenen Bundesländern, da Freunde es an andere weiter empfehlen«, schreiben Sabine Rist, Gerlinde Münch, Jürgen Raiser und Rainer Degen. »Toll, wenn sich das Netz vergrößert, und Menschen sich so miteinander verbunden fühlen. Es kommen immer wieder Rückmeldungen, wie gut es tut, wenn morgens eine wohltuende Nachricht aufploppt, die den Rücken stärkt.«

Das Team erläutert auch, wie man zu den Lichtblicken kommt: "Als Nutzer von Whats-App einfach die Telefonnummer 01783215193 als neuen Kontakt unter dem Namen ›Lichtblicke‹ im Smartphone speichern und das Wort ›Start‹ per Whats-App-Nachricht an den neuen Kontakt schicken. Dann kommen die Nachrichten zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Alternativ kann man die Aktion auch auf den Homepages der beiden Kirchengemeinden mit verfolgen."

https://christus-koenig.eu

www.wannweil-evangelisch.de

- Dank für Masken-Lieferung

 

Eine Leserin, die namentlich nicht genannt werden möchte, ist selbst Risikopatientin und hat jetzt nach Ostern wichtige Arzttermine. Sie war auf der Suche nach Gesichtsmasken, um sich im Wartezimmer zu schützen, und fand im GEA den Hinweis auf Naturana in Gomaringen, mit dem Vermerk, dass sie hauptsächlich für Pflegepersonal nähen. »Ehrlich gesagt, hatte ich wenig Hoffnung, versuchte aber doch eine telefonische Anfrage. Mein Glück und meine Überraschung waren riesig, als ich eine freundliche Zusage für meine Bestellung bekam. Ich danke Naturana und allen, die sich für uns Risikopatientinnen und -patienten so großartig einsetzen.«

- Gemeinschaft trotz Distanz

»Von Italien und Spanien, wo den Menschen früh schon strenge Ausgangssperren auferlegt wurden, kam die Idee zu uns: Nachbarn musizieren und singen füreinander und miteinander«, heißt es in einer Zuschrift von Cornelia Schad: »So erfreute in Pfullingen ein kleines Osterkonzert die Nachbarschaft, im Vorgarten gestaltet von Gisela Markert auf ihrem Akkordeon und bei weit geöffnetem Fenster von Brunhilde Donat auf dem Klavier, teilweise vierhändig mit Tochter Estella. Ein sorgfältig zusammengestelltes Programm unterschiedlicher Komponisten erklang, von einer Valse Musette bis zum ›Liebestraum‹ von Franz Liszt. Zum Mitsingen lud zum Abschluss ein Liederpotpourri ein. Herzhaft und freudig sangen die Nachbarn Mozarts Frühlingslied ›Komm lieber Mai und mache‹, auch wenn in diesem Jahr die Veilchen längst schon blühen. In ungewöhnlichen Zeiten Ungewöhnliches zu tun und damit trotz der gebotenen räumlichen Distanz Gemeinschaft zu vermitteln, das ist an diesem Ostermorgen gut gelungen.« - Das war’s!

Ein herzliches Dankeschön allen Einsendern für Ihre »Lichtblicke« und Tipps. Die allermeisten Einsendungen wurden zumindest auszugsweise veröffentlicht. Falls Ihre Zuschrift nicht dabei war, seien Sie uns nicht böse – wir haben uns trotzdem darüber gefreut! (rh)

 

LAGEBERICHT

Das Landratsamt Reutlingen teilte am Mittwochabend 1 158 laborbestätigte Corona- und 27 Todesfälle im Landkreis mit. Tags zuvor (Stand 14 Uhr) waren es 1 114 Laborbestätigungen und 19 Tote. 546 Infizierte sind wieder genesen.