REUTLINGEN. Das öffentliche Netz mit dem Namen »WiFi4EU-Reutlingen« deckt den Bereich zwischen Skateanlage, Tübinger Tor und Bushaltestelle Stadtmitte ab, wie sich vor Ort mühelos ausprobieren lässt. Überall taucht das »WiFi4EU-Reutlingen« in der Liste der verfügbaren Wifi-Netzwerke auf.
Das Einloggen ins W-LAN ist einfach: Nach Auswahl des Netzes am Mobilgerät wird der Zugang mit einem Klick auf den »Sofort lossurfen« aktiviert. Die Adresse der Anmeldeseite lautet https://login.mypowerspot.de und gibt wertvolle Hinweise auf den Betreiber des Netzwerkes sowie seine Geschäftsbedingungen.
»WiFi4EU-Reutlingen« nutzt offenbar das Netzwerk von Vodafone, auf dem Desktop aufgerufen geht's zu einer Seite von Unitymedia. Ganz ohne Anmeldung lässt sich unbegrenzt, also ohne eingeschränktes Nutzungsvolumen, surfen.
Ungesichertes Netzwerk
»WiFi4EU-Reutlingen« ist ein ungesichertes unverschlüsseltes Netzwerk. Was das bedeutet, stellt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie klar: »Erfolgt die Datenübertragung unverschlüsselt (...) können Cyber-Kriminelle leicht Daten abgreifen oder Schadsoftware in das Gerät einschleusen«. Vor ungesicherten WiFi-Netzwerken warnt deswegen auch jedes iPhone. Ausführlicher erklärt der Hersteller von Sicherheitssoftware Kaspersky die Risiken: »Dieselbe Eigenschaft, die kostenlose W-LAN-Hotspots für die breite Öffentlichkeit so interessant macht, macht sie gleichzeitig auch so attraktiv für Hacker: Es ist keine Authentifizierung erforderlich, um eine Verbindung zum Netzwerk herzustellen. Hierdurch erhalten Hacker nämlich nahezu uneingeschränkten Zugriff auf ungesicherte Geräte im selben Netzwerk«, schreibt Kaspersky. Die größte Sicherheitsbedrohung in frei zugänglichen W-LANs sei die Möglichkeit für Hacker, sich zwischen Geräte und den Zugriffspunkt zu schalten. Anstatt also direkt mit dem Hotspot zu kommunizieren, landen die Daten zunächst beim Hacker, der sie dann weiterleitet.
Geschwindigkeit scheint ok zu sein
Die Datenübertragungsraten von »WiFi4EU-Reutlingen« scheinen bei einer Stichprobe am Mittwoch in Ordnung zu sein. Das Netzwerk ermöglichte problemlos das Streamen von Youtube-Videos oder Tagesschau-Sendungen, stellte recht fix eine Verbindung zu allen möglichen Websites her. Im direkten Vergleich mit einer Mobilfunkverbindung von Vodafone ist es allerdings merklich langsamer, und dies obschon an einem verregneten Nachmittag kaum von einem überlasteten Hotspot auszugehen ist.
Die Idee für das kostenlose WLAN im Bürgerpark entstand beim Reutlinger Jugendforum im Oktober 2016. Damals hatte Stadträtin Karin Villforth die Patenschaft für die Einrichtung eines kostenfreien WLAN-Zugangspunktes bei der Skateanlage übernommen. 2017 wurde der Weg für das WLAN im Bürgerpark durch den Gemeinderat freigemacht. Der erste Aufruf für das WiFi4EU-Förderprogramm kam allerdings erst Ende 2018. Somit konnte das Projekt im Jahr 2019 Fahrt aufnehmen. Im Zuge der Ausschreibung hat Vodafone den Zuschlag für die Umsetzung bekommen. Finanziert wird das öffentliche WLAN neben städtischen Haushaltsmitteln, mit Mitteln aus dem EU-Förderprogramm »WiFi4EU«.
Weitere Hotspots in der Innenstadt
Zusätzlich sind rund 20 weitere Hot Spots in der Stadt freigeschaltet, an denen »WiFi4EU-Reutlingen« ebenfalls genutzt werden kann. Eine Übersicht der Hot Spots gibt es auf www.reutlingen.de/freies-wifi. (GEA/pm)
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: WLANs unterwegs sicher nutzen
Heiße Sicherheitstipps für Hotspots von Kaspersky:
https://www.kaspersky.de/blog/heise-sicherheitstipps-fur-hotspots/1428/