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Konzept für den Kampf gegen Corona in Betrieben

Die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb sowie die Wirtschaftskammern der Region haben ein Konzept für den betrieblichen Gesundheitsschutz vorgestellt

Unser Thema: das Coronavirus. ILLUSTRATION: ADOBE STOCK
Das Coronavirus. Foto: Adobe Stock
Das Coronavirus.
Foto: Adobe Stock

REUTLINGEN. Experten befürchten in den kommenden Wochen deutlich zunehmende Ansteckungszahlen. Dabei kann jeder einen Beitrag leisten, die Zahl der Neuinfektionen zu begrenzen, auch und gerade in Unternehmen. »Wir sehen mit großer Sorge, dass die Infektionszahlen gerade wieder steigen. Wir brauchen solch innovative Konzepte, die die Teststrategie des Landes fortführen, um unsere Firmen vor den Folgen eines weiteren Stillstands zu schützen«, sagt Thomas Reumann, Landrat des Landeskreises Reutlingen. Tübingens Landrat Joachim Walter berichtet, dass in allen Kreisgesundheitsämtern der Region die Anfragen von Betrieben zugenommen haben: »Wenn Corona und Influenza im Herbst vermehrt auftreten, kann das in der Wirtschaft erneut zu größeren Schäden führen.« Günther-Martin Pauli, Landrat des Zollernalbkreises: »Es gilt zu vermeiden, dass ein neuerlicher Lockdown nötig wird. Deswegen stellen wir unseren Unternehmen eine Handreichung mit wesentlichen Präventionsmaßnahmen zur Verfügung.« Das Konzept sieht eine Mischung aus Vorsorgemaßnahmen, Frühwarnsystem sowie einer erweiterten Teststrategie vor.

In den Betrieben sollen die jetzt schon gültigen Maßnahmen wie Abstand, Masken, Desinfektion und gute Durchlüftung unbedingt weiter verfolgt werden. Daneben sollen Personen mit Atemwegserkrankungen schnell getestet sowie Stichprobenuntersuchungen bei Mitarbeitern und bestimmten Umgebungen durchgeführt werden. Damit können einzelne Infektionsherde erkannt und Ansteckungsketten unterbrochen werden. »Für den Schutz in den Unternehmen ist es wichtig, die Ernsthaftigkeit aller eigentlich schon eingeübten Maßnahmen hochzuhalten und auszubauen«, sagt IHK-Präsident Christian O. Erbe.

Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, appelliert an die Betriebe und Beschäftigten in ihrem Engagement nicht nachzulassen: »Wir sind alle gemeinsam Teil der Lösung, wenn wir alle mitmachen und nicht anfangen, die Corona-Gefahr zu unterschätzen.«

Das regionale Konzept wurde von Dr. Lisa Federle, Deutsches Rotes Kreuz Tübingen, Professor Dr. Thomas Iftner, Universitätsklinikum Tübingen, Dr. Gottfried Roller, Landkreis Reutlingen, und Dr. Birgit Walter-Frank, Landkreis Tübingen, entwickelt. Es ist online abrufbar.

IHK und Handwerkskammer werden das Konzept ihren Mitgliedsunternehmen zur Verfügung stellen. Die Landkreise werden alle Kommunen in der Region sowie anfragende Unternehmen informieren.

»Die Lage kann schnell wieder sehr ernst werden. Daher gilt es, sich noch in den Sommerferien vorzubereiten«, betont Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp sagt: »Das Maßnahmenpaket ist praktisch umsetzbar und kostengünstig und sollte für die allermeisten Firmen gut zu machen sein.« (em)