REUTLINGEN. Von ursprünglich 66 Plätzen wird der Kindergarten in der Schopenhauerstraße auf 106 Plätze erweitert – wenn der Umbau fertig sein wird. »Zwei Ganztagesgruppen kommen hinzu«, sagte die Einrichtungsleiterin Petra Köhl am Rande des Richtfestes. Seit dem Baubeginn am 7. Januar hat sich das Gebäude enorm verändert. »Ein Neubau wäre deutlich einfacher gewesen«, sagte Architekt Sebastian Krieg. »Aus Alt mach Neu ist ein Versuch, vernünftig mit dem Bestand und den vorhandenen Ressourcen umzugehen«, so Krieg.
Errichtet wurde das Ursprungsgebäude in der Schopenhauerstraße im Jahr 1979 als zweigruppiger Kindergarten. Am 27. April 2017 hat der Gemeinderat den Beschluss gefasst, das bisherige Gebäude aufzustocken, sagte Baubürgermeisterin Ulrike Hotz. Der Aufbau erfolge in »Holztafelbauweise«, was im Vergleich zu Beton oder Mauerwerk eine leichtere Konstruktion darstelle. Oberer Abschluss ist ein Flachdach. Damit das Haus den Aufbau tragen kann, müssten die Statik verbessert, die Außenwände im Erdgeschoss gestärkt werden, sagte Sebastian Krieg. Die Fassade erhalte eine Holzverschalung und werde sich künftig auch vom bisherigen Gebäude deutlich unterscheiden.
Mit der Aufstockung entstehen im Obergeschoss drei neue Gruppenräume, dazu notwendige Nebenräume, sanitäre Anlagen, ein zusätzlicher Werkraum und ein neuer Personalraum. Ein Aufzug werde dafür sorgen, dass im Obergeschoss alle Räumlichkeiten barrierefrei erreichbar sind.
Allerdings könne auch das Erdgeschoss nicht unangetastet bleiben. Dort müsse der Brandschutz verbessert werden, vor allem im Bereich Elektro. Weiterhin müssten die EG-Räume mit Akustikdecken versehen und der Sanitärbereich saniert werden. Darüber hinaus wird die Küche im bestehenden Speiseraum zur Ausgabeküche umgestaltet. Allerdings stehen auch außerhalb des Gebäudes Veränderungen an: Die Zahl der Stellplätze soll von drei auf sechs erhöht werden, die der Fahrradstellplätze von 15 auf 25.
Die Gesamtkosten für alle Maßnahmen summieren sich auf 2,7 Millionen Euro. »Die Übergabe an die Nutzer wird im Dezember erfolgen«, sagte Ulrike Hotz. (GEA)