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Keine Angst vor einer Corona-Ansteckung? Polizei berichtet von Grillpartys im Freien

Politiker und Forscher fordern mehr »soziale Distanz« - manche Bürger scheinen das aber nicht ganz einsehen zu wollen. Die Polizei ist auch im GEA-Verbreitungsgebiet gut beschäftigt damit, Menschen davon zu überzeugen, sich nicht in Gruppen zu treffen.

KREIS REUTLINGEN. Das Wetter ist verlockend schön - doch die Menschen sollten eigentlich daheim bleiben, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann, verschiedene Forscher, Kommunalpolitiker und die Bundeskanzlerin: Das sind nur einige der Menschen, die in den vergangenen Tagen eindringlich darauf hingewiesen haben, dass »soziale Distzanz« nun wichtig ist denn je.

Manche Reutlinger scheinen das einzuhalten - die Wilhelmstraße war heute deutlich leerer als sonst. Andere scheint es weniger zu kümmern.

Polizeisprecherin Andrea Kopp sagt auf GEA-Anfrage, dass die Polizei mittlerweile gut damit beschäftigt ist, öffentliche Treffen in Parks und Grillfeste aufzusuchen - und die Menschen davon zu überzeugen, sich nicht in Gruppen zu treffen. »Heute gab's wieder in allen Landkreisen etliche Feste«, so Kopp. Beim Kreuzeiche-Stadion hätten die Beamten rund 30 Kicker heimgeschickt, auf der Eninger Weide hätten sie gar 50 bis 60 Menschen angetroffen. »Das ist wirklich kontraproduktiv«, betont Kopp.

Das Präsidium Reutlingen ist nicht alleine mit diesem Problem: Auch die Polizisten in Südbaden hatten es gestern mit einigen »Corona-Partys« zu tun. Die Pressestelle des Freiburger Präsidiums hat daraufhin ein Video auf Twitter veröffentlicht, in dem ein Polizist auf mehrere aufgelöste »Corona-Partys« hinweist. Bis zu 120 Menschen hätten sich gestern getroffen und gefeiert. »Ich kann darüber nicht mehr lachen«, sagt der Beamte ernst.

»Wir bekommen mittlerweile immer wieder Anrufe von Bürgern, die uns auf Gaststätten oder auch auf Menschenansammlungen im Freien hinweisen«, sagt Polizeisprecherin Kopp weiter. Eine konkrete Party im Freien hätten die Polizisten auch gestern im Kreis Esslingen verhindert - hier wollten sich 15 Personen treffen. In Reutlingen wären die Beamten auch am Mittwoch schon auf junge Menschen hingewiesen worden, die beim Kreuzeiche-Stadion gemeinsam Sport getrieben hätten, in Tübingen seien sie zweimal zu Menschenansammlungen im Freien gerufen worden, auch in Mössingen einmal. »Wir sprechen die Menschen dann freundlich an«, so Kopp. »Die meisten sind auch einsichtig und gehen.« Wenn nicht, könne man einen Platzverweis erteilen. (GEA)