REUTLINGEN. Der ticketfreie Samstag im Reutlinger Stadtverkehr hat sich zu einer kleinen Erfolgsgeschichte gemausert. Die Fahrgastzahlen sind um rund 20 Prozent gestiegen, auch von den Einzelhändlern gibt es positive Rückmeldungen über die Umsatzentwicklung. Um diese positiven Effekte für Handel und ÖPNV auf die anderen Tage auszudehnen, hat die FWV-Fraktion im vergangenen Oktober den Antrag gestellt, einen »Stadttarif« für den Busverkehr einzuführen. Ein Euro sollte die Fahrt kosten, so die Vorstellung der Freien Wähler, statt bisher 3,50 Euro für Erwachsene.
Die Intention, mehr Menschen zum Busfahren zu bewegen, werde von Seiten der Stadtverwaltung grundsätzlich sehr begrüßt, so Stadtplaner Stefan Dvorak. Dennoch lehnte die Verwaltung den Antrag ab. Grund ist, wie so oft, die finanzielle Lage der Stadt. Die Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV) hat berechnet, dass sie dadurch Mindereinnahmen von rund 1,7 Millionen Euro hätte. »Diese Einnahmeverluste müssten aus dem städtischen Haushalt heraus ausgeglichen werden. Aufgrund der angespannten Haushaltslage ist dies derzeit nicht finanzierbar«, heißt es in der Begründung.
Die Freien Wähler zeigten sich mit der Entscheidung einverstanden, denn immerhin sei ihr Ansinnen positiv aufgenommen worden, betonte Erich Fritz. Zumal die Verwaltung zusicherte, dass ein Vorschlag über tarifliche Verbesserungen nochmals aufgegriffen werden könne - sobald sich die finanzielle Lage der Stadt wieder verbessert habe. (GEA)

