REUTLINGEN. 6.000 Exemplare sind gedruckt – das sind 6.000 Gewinnchancen. Der Adventskalender des Lions-Club Reutlingen erscheint in diesem Jahr zum 16. Mal in Folge. Jedes Exemplar weist eine Nummer auf, die mit etwas Glück einem von mehr als 200 Gewinnen zugeordnet ist. Wie immer läuft der offene Verkauf des Charity-Kalenders exklusiv über den Reutlinger General-Anzeiger: Am Dienstag, 17. November, steht das GEA-Mobil zu diesem Zweck von 9 bis 14 Uhr vor der Stadthalle. Die Gewinnernummern werden ab dem 1. Dezember im GEA veröffentlicht (siehe Infobox). Der Erlös der Aktion fließt in vier ausgewählte gemeinnützige Projekte.
Erfahrungsgemäß sind die beim GEA erhältlichen Kalender (diesmal 2 000 Stück) zum Preis von je fünf Euro innerhalb weniger Stunden vergriffen. Die restlichen 4 000 Exemplare verkauft der Lions-Club direkt an Mitglieder und Sponsoren. Martin Lenz, der Präsident des Lions-Club Reutlingen, erklärt, dass viele Firmen damit ihren Mitarbeitern in der Adventszeit eine Freude machen. Die ist natürlich um so größer, wenn sich die auf der Kalenderrückseite abgedruckte Seriennummer als Glückszahl erweist.
Der im Lions-Club für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Hans Hammann betont, dass die meisten Sponsoren trotz der Krise bei der Stange geblieben sind. Sie haben sich großzügig gezeigt und für ganz unterschiedliche Preise gesorgt: vom handgearbeiteten Goldring mit Mondstein über eine Weinprobe für sechs Personen, ein Fahrwochenende mit einem Auto oder Motorrad bis hin zum Friseurgutschein oder der Konzertkarte.
Würde die Corona-Pandemie nicht gerade den Alltag gründlich durcheinanderwirbeln, ginge der Glücksbringer wieder im Service-Center des GEA am Burgplatz sowie in weiteren GEA-Geschäftsstellen über den Tresen. Da der Andrang erfahrungsgemäß aber sehr groß ist, soll der Verkauf diesmal an der frischen Luft, mit ausreichend Platz zum Abstandhalten auf der Freifläche vor der Stadthalle vonstattengehen.
Auch wer keinen Preis gewinnt, hat auf jeden Fall gewonnen: gute Laune. Für die fröhliche Gestaltung des Kalendermotivs haben die Mitglieder des Lions-Clubs in diesem Jahr die Klasse 4a der Erich-Kästner-Schule aktiviert. Das Bild trägt den Titel »Wintervergnügen« und ist als Collage in Mischtechnik entstanden. Die jeweilige Schule, aus der das Motiv stammt, ist immer auch eine der Einrichtungen, die von der Aktion profitieren. Wenn alles planmäßig läuft, dann rechnen die ehrenamtlichen Organisatoren vom Lions-Club nach Abzug der externen Kosten mit einem Reinerlös von 20.000 Euro.
Folgende Projekte werden unterstützt:
Erich-Kästner-Schule Reutlingen
Das Geld soll in den Schulgarten fließen, in dem die Kinder gemeinsam arbeiten und wo sie Erfolgserlebnisse teilen. Durch die Vernetzung von Handlung und Unterricht werden viele sprachliche Prozesse in Gang gesetzt, erklärt der Lions-Club. Kinder, die in puncto Sprache Unterstützungsbedarf haben, hätten in der Regel auch Schwierigkeiten oder Einschränkungen im motorischen Bereich. Daher gehört es zum Schwerpunkt der schulischen Arbeit, die Schülerinnen und Schüler mit Bewegungsgeräten auf ganz individuelle Weise zu fördern.
Technische Lehrwerkstatt in Moyo, Nord-Uganda
An der Grenze zum Südsudan befindet sich dieses internationale Projekt des Lions-Clubs Reutlingen. Es richtet sich an die »Verlierer« des Zwei-Klassen-Schulsystems in Uganda: intelligente, geschickte junge Menschen, die aber aufgrund mangelnder schulischer Qualifikation kaum einen Ausbildungsplatz erhalten werden. Hinzu kommt die Förderung von Behinderten und Waisenkindern sowie die Ausbildung südsudanesischer Flüchtlinge. Jährlich werden 60 junge Menschen als Schreiner, Maurer, Schneider und Friseure ausgebildet. Von 2012 bis 2015 ist dort ein Gebäude für den theoretischen und praktischen Unterricht entstanden. Seit 2017 wird ein mehrstöckiger Schlafsaal errichtet.
Frauenhaus Reutlingen
Die Idee, das Frauenhaus zu unterstützen, kam dem Lions-Club aufgrund der Zunahme häuslicher Gewalt im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Das Frauenhaus ist Zufluchtsstätte für Frauen, die in ihrer Ehe oder Partnerschaft körperliche, sexuelle oder psychische Gewalt erfahren haben. Die Frauen finden dort mit ihren Kindern Schutz und eine vorübergehende Wohnmöglichkeit.
»Vergessene Kinder e. V.«, Reutlingen
Der Verein gründet auf der Beobachtung, dass Kinder aus Familien, die von Sucht betroffen sind, unter seelischen Belastungen leiden.
Die Atmosphäre in diesen Familien ist oft angespannt und die Kinder fühlen sich zwischen den Eltern hin- und hergerissen, fühlen sich nicht akzeptiert und geliebt. Oft haben sie Schuldgefühle und glauben, für das Trinken mitverantwortlich zu sein. Auch das Suchtverhalten sei in der Coronakrise verstärkt worden, erklärt Lions-Club-Activity-Beauftragter Wolfgang Mierzwa. Deshalb habe man in diesem Jahr einen Verein begünstigen wollen, der sich mit diesem Thema befasst. (GEA)
KALENDERVERKAUF
Nur, solange der Vorrat reicht gibt es den Adventskalender des Lions-Club Reutlingen am kommenden Dienstag ab 9 Uhr – wegen der Corona-Pandemie ausschließlich am GEA-Mobil vor der Stadthalle, wo Mitarbeiterinnen des GEA und Helfer der Kreissparkasse und des Lions-Clubs vor Ort sind. Reservierungen sind nicht möglich. Der Kalender kostet 5 Euro, bezahlt werden kann bar oder mit EC-Karte.
Die Gewinnzahlen – sie sind abzugleichen mit der auf der Rückseite abgedruckten Kalendernummer – mit den dazu gehörigen Preisen werden ab dem 1. Dezember täglich im GEA und auf der Webseite des Lions-Club Reutlingen veröffentlicht. Hinter den Türchen des Benefizkalenders finden sich die Namen der Sponsoren – als Dankeschön für die gestifteten Preise.
lc-reutlingen/
adventskalender-2020