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Aktuell Immobilien

In Reutlingen sind die Mieten 2022 im Schnitt um zehn Prozent gestiegen

Der Ukraine-Krieg und die Zinswende beschleunigen den Mietanstieg in deutschen Großstädten. Reutlingen liegt bei der Teuerungsrate im oberen Bereich. Das zeigt zumindest eine aktuelle Auswertung des Immobilienportals immowelt.de.

Die Mieten in München sind die höchsten in ganz Deutschland. Auf Platz zwei befindet sich erstmals Stuttgart, das Frankfurt am M
Die Mieten in München sind mit 18,70 Euro pro Quadratmeter die höchsten in ganz Deutschland. Auf Platz zwei befindet sich erstmals Stuttgart, das Frankfurt am Main bei teuren Mieten auf Platz drei verdrängt hat. Auch in Reutlingen stiegen die Mieten zuletzt um zehn Prozent und liegen im Schnitt jetzt bei elf Euro pro Quadratmeter. Foto: Matthias Balk
Die Mieten in München sind mit 18,70 Euro pro Quadratmeter die höchsten in ganz Deutschland. Auf Platz zwei befindet sich erstmals Stuttgart, das Frankfurt am Main bei teuren Mieten auf Platz drei verdrängt hat. Auch in Reutlingen stiegen die Mieten zuletzt um zehn Prozent und liegen im Schnitt jetzt bei elf Euro pro Quadratmeter.
Foto: Matthias Balk

REUTLINGEN. Der Anstieg der Mieten in deutschen Großstädten hat sich im vergangenen Jahr deutlich beschleunigt. In 75 von 79 untersuchten Städten haben sich die Angebotsmieten von 2021 auf 2022 erhöht - in der Spitze sogar um 13 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Analyse von immowelt, für welche die Angebotsmieten von Bestandswohnungen (ohne Neubau, 40 bis 120 Quadratmeter) in 79 ausgewählten Großstädten untersucht wurden. Nachdem die Mietpreisentwicklung 2021 spürbar an Dynamik verloren hatte, ist es 2022 vielerorts wieder zu deutlicheren Anstiegen gekommen. Zum einen liegt das am starken Anstieg der Bauzinsen innerhalb der vergangenen 12 Monate. Viele Menschen können sich folglich den Immobilienkauf nicht mehr leisten und die Nachfrage nach Mietobjekten steigt, was die Mietpreise wiederum nach oben treibt. Zum anderen hat der Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine für zusätzlichen Druck auf dem Mietmarkt gesorgt. Neben den steigenden Kaltmieten werden Mieter auch durch die wachsenden Nebenkosten immer stärker belastet.

In Deutschlands teuerster Metropole München kostet der Quadratmeter laut immowelt.de im Schnitt jetzt 18,70 Euro. Auch in Städten, die bislang nicht zu den kostspieligsten Pflastern zählten, werden Mietwohnungen immer teurer. Am stärksten fallen die prozentualen Zuwächse dabei in mehreren kleineren Großstädten aus. Diese haben bereits während der Corona-Pandemie eine steigende Nachfrage verzeichnet, als die Einführung von Home-Office das Arbeiten fernab der Metropolen ermöglicht hat. Auch Wohnungssuchende, die sich das Leben in den größten Städten nicht mehr leisten können, konzentrieren sich zunehmend auf kleinere Großstädte, was die Mieten weiter nach oben treibt.

Mietpreisteigerung in Reutlingen im zweistelligen Bereich

Auch in Münster und Reutlingen steigen die Mieten im zweistelligen Bereich: Nach einem Plus von jeweils zehn Prozent kostet der Quadratmeter in beiden Städten mittlerweile elf Euro. 

Neben den Millionenstädten haben sich Mietwohnungen auch in anderen hochpreisigen Großstädten weiter verteuert. So sind etwa in Stuttgart die Angebotsmieten um drei Prozent gestiegen und liegen aktuell im Median bei 13,90 Euro pro Quadratmeter. Damit ist die Schwabenmetropole hinter München nun die zweitteuerste Großstadt Deutschlands und hat Frankfurt am Main überholt.

In anderen hochpreisigen Städten nimmt der Mietpreisanstieg hingegen kein Ende. So verzeichnet etwa Freiburg (12,60 Euro) ein Plus von vier Prozent, während der Zuwachs in Heidelberg (12,50 Euro) sogar bei siebn Prozent liegt. 

Günstige Mietwohnungen finden Wohnungssuchende dagegen vor allem im Ruhrgebiet und im Osten Deutschlands. Am geringsten fallen die Angebotsmieten in Chemnitz aus, wo der Quadratmeter 5,30 Euro kostet (+1 Prozent). Auch in Magdeburg (6,20 Euro; +3 Prozent) und Halle (6,30 Euro; +3 Prozent) wohnt es sich vergleichsweise preiswert. Das Gleiche gilt für Ruhrgebietsstädte wie Hagen (6 Euro; +3 Prozent) oder Gelsenkirchen (6,20 Euro; +3 Prozent). Vor allem in den Großstädten Ostdeutschlands könnten die Nachfrage nach Wohnraum und folglich die Mietpreise in den kommenden Jahren jedoch deutlich zulegen. Dafür sprechen die zunehmende Ansiedlung von Industrieunternehmen im Osten sowie das bisher vergleichsweise niedrige Preisniveau. (ots/dpa/GEA)