KREIS REUTLINGEN. Wirklichen Schaden richtet der heiße Sommer dieses Mal nicht an: Die meisten Knospenansätze sind bereits ausgebildet, so dass die Pflanzen weiter existieren. Das Gröbste ist ohnehin überstanden: Heute oder spätestens morgen soll es regnen und kühler werden.
Stress im Wald also. Dazu kommt, dass diese Jahr ein »Mastjahr« für die Buche ist. Sie produziert enorme Mengen von Samen, erkennbar an den Bucheckern. Ein Mastjahr kostet den Baum aber viel Energie – so viel , dass er in Mastjahren weniger gut wächst als sonst. Zudem kann er anfälliger für Schädlinge, Trockenheit und andere negative Einflüsse sein. Wie der Baum das übersteht, hängt vom Standort ab. Bäume mit viel Boden unter sich halten besser durch als solche, die am Rand der Schwäbischen Alb stehen, wo das Wasser schnell versickert.
Die Förster im Landkreis erinnern sich mit Schrecken an jenen Sommer, der wirklich schlimm war, nämlich an den Sommer 2003. Damals blieb der Regen den ganzen August über aus. Die Folge war, dass die Buchen in exponierten Lagen das Laub im grünem, vetrockneten Zustand verloren. Das führte zu Schäden in den Folgejahren. Manche starben ab, andere litten unter Schädlingen, die für junge Förster gänzlich unbekannt waren. Buchenborkenkäfer griffen extrem geschwächte Bäume an. »So extrem ist es dieses Jahr noch nicht«, gibt Gamerdinger Entwarnung. Und wird es wohl auch nicht werden, denn die Wettervorhersage verspricht erträgliche 21 Grad. (GEA)