REUTLINGEN. Dekan Hermann Friedl (60, Pfullingen) und sein Stellvertreter Dietmar Hermann (57, Reutlingen) leiten das katholische Dekanat Reutlingen-Zwiefalten weiter. Bei der Wahl am vergangenen Freitag wurden die beiden wiedergewählt und damit in ihren Ämtern bestätigt.
Pfarrer Friedl kam auf vier Enthaltungen, zwei Nein-Stimmen und 43 Ja-Stimmen, auf Hermann entfielen 46 Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme und eine Enthaltung. Die Wahl wurde sowohl per Briefwahl als auch in Präsenz in der Reutlinger St.-Andreas-Kirche durchgeführt. Beide waren die jeweils einzigen Kandidaten. Die Wahl war deshalb nur mit einer Ausnahmegenehmigung von Bischof Dr. Gebhard Fürst möglich.
Viele Stellen unbesetzt
Margot Deuscher, Mitglied des Dekanatsrats und stellvertretende Vorsitzende des Wahlausschusses, erklärte dazu: Man habe alle wählbaren katholischen Pfarrer im Dekanat angesprochen. Dennoch lehnten die meisten aber wegen »immer größer werdenden Aufgaben« ab, denn viele Stellen und Aufgaben in den Pastoralteams der 28 katholischen Kirchengemeinden des Dekanats könnten nicht besetzt und ausgefüllt werden. Umso höher sei das zusätzliche Engagement der Gewählten einzuschätzen.
»Ich setze mich ein mit meiner Kraft und meiner Zeit, mit meiner Gesundheit und mit meiner Begeisterung«, so Hermann Friedl in seiner Wahlrede, »trotz allen Widrigkeiten für die katholische Kirche in dieser Zeit, in der Stadt und auf der Alb«. Dietmar Hermann betonte, es mache Spaß trotz aller Konflikte und Durststrecken, »die Kirche auf der mittleren Ebene mitzugestalten – und so gelingt auch manches.«
»Es ist wichtig, dass das Dekanat von einem guten Team geführt wird«, so der vom Bischof beauftragte Wahlleiter, Domkapitular Regens Monsignore Andreas Rieg aus Rottenburg. Dabei schloss er die Dekanatsgeschäftsstelle und den Dekanatsreferenten mit ein und dankte den engagierten Mitgliedern des Wahlausschusses ebenso wie den anwesenden Mitgliedern der Wahlversammlung. Er freue sich immer wieder über diese besondere Form der Partizipation aus den Kirchengemeinden. »Solo Dios basta – letztlich genügt Gott allein«, gab er mit seinem Impuls aus dem bekannten Leitwort der Tagesheiligen Theresa von Avila den Versammelten mit auf den Weg.
Sieben Jahre Amtszeit
Die Amtszeit als gewählter katholischer Dekan beträgt regulär sieben Jahre. Ein weiterer Posten als Stellvertreter bleibt derzeit noch vakant, könnte aber noch nachgewählt werden, sofern noch weitere Pfarrer in den Folgejahren dafür kandidierten. Das kann bei den zu erwartenden Veränderungen oder Neubesetzungen in einzelnen Pfarrämtern durchaus in den nächsten Jahren der Fall sein. Außerdem lassen die Verantwortlichen im Dekanat derzeit im Bischöflichen Ordinariat und im Diözesanrat prüfen, ob auch eine gewählte pastorale Mitarbeiterin als Dekanatsbeauftragte das Leitungsteam kompetent ergänzen kann. (k)