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Aktuell Verkehr

Grüne Welle per App für Reutlingens Radler

Dank eines neuen Pilotprojekts sollen Reutlingens Radfahrer in der Alteburgstraße künftig schneller unterwegs sein. Wer sich die SiBike-App herunterlädt, kann auf eine »Grüne Welle« und damit freie Fahrt hoffen.

(Von links) Thorsten Müller von Siemens Mobility mit Oberbürgermeister Thomas Keck und Lars Oehme, Fachgebietsleiter Verkehrstechnik bei der Stadt Reutlingen, an einer »SiBike-Ampel« in der Alteburgstraße. Foto: Stadt Reutlingen
(Von links) Thorsten Müller von Siemens Mobility mit Oberbürgermeister Thomas Keck und Lars Oehme, Fachgebietsleiter Verkehrstechnik bei der Stadt Reutlingen, an einer »SiBike-Ampel« in der Alteburgstraße.
Foto: Stadt Reutlingen

REUTLINGEN. Dank eines digitalen Pilotprojektes profitieren Radfahrer in der Alteburgstraße ab sofort von einer »Grünen Welle«, das teilt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung mit. Wer die SiBike-App auf sein Smartphone lädt, kommt an den acht Ampeln auf dem Radweg zwischen Verkehrsübungsplatz und Tübinger Tor dank GPS-Technologie zügig und komfortabel voran. Auf der rund zwei Kilometer langen Strecke soll die Technologie in der Praxis erprobt werden.

Die von der Firma Siemens Mobility entwickelte kostenfreie App erfasst Geschwindigkeit und Fahrtrichtung des Radlers. Wenn das Fahrrad virtuelle Auslösepunkte an der Strecke passiert, meldet die App die Aktivierung an die Verkehrszentrale. Diese gibt wiederum einen Befehl an die Ampelsteuerung. So löst die App an den Ampeln die Grünphase für Radler bei Bedarf früher aus oder verlängert sie. Ein großer Vorteil für Radfahrer, der aber auch mehr Sicherheit für alle anderen Verkehrsteilnehmer mit sich bringt: Autos beschleunigen an Ampeln schneller als Fahrräder. Schaltet eine Ampel von Rot auf Grün, dauert es eine gewisse Zeit, bis ein Radfahrer an einer Kreuzung auf gleicher Höhe mit den Autos ist. Erhält die Rad-Ampel diese Zeit bei Grün grundsätzlich als Vorlauf, ist das Fahrrad schon am möglichen Konfliktpunkt vorbei, bis das abbiegende Auto dort ankommt.

»Unser Ziel ist es, Voraussetzungen zu schaffen, um das Radfahren in unserer Stadt so attraktiv wie möglich zu gestalten. Mit der Erprobung dieser innovativen Technologie gehen wir einen weiteren Schritt, um dieses Ziel zu erreichen«, so Oberbürgermeister Thomas Keck über das Pilotprojekt.

Zweite Stadt mit SiBike-Strecke in Deutschland

Nach Marburg, wo die App bereits erfolgreich im Einsatz ist, ist Reutlingen die zweite Stadt in Deutschland, in der eine SiBike-Strecke eingerichtet wird. »Unsere SiBike App bietet mehr Sicherheit und Komfort für Radfahrer und fördert eine nachhaltige und nahtlose Mobilität in Städten. Wir freuen uns sehr, unsere App jetzt auch in Reutlingen zum Einsatz bringen zu dürfen«, sagt Markus Schlitt, CEO Intelligent Traffic Systems von Siemens Mobility.

In der Alteburgstraße böten sich optimale Voraussetzungen, um das Projekt zu testen und zu optimieren, damit die Technik gegebenenfalls in Zukunft auf weiteren Routen in Reutlingen eingesetzt werden kann, heißt es in der Pressemitteilung. Einerseits ist der Radweg in der Alteburgstraße stark frequentiert, andererseits müssten die Ampel-Anlagen entlang auf dem Streckenabschnitt aufgrund ihres Alters sowieso erneuert werden. Durch die Installation der App-Technologie an den Ampeln konnte die Erneuerung der Anlagen beim Förderprogramm »Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme« des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur angemeldet werden. Ein voller Erfolg: Die Kosten für das Projekt »Radverkehrsbeschleunigung an Lichtsignalanlagen« in Höhe von rund 400.000 Euro werden zu 50 Prozent gefördert.

App ist kostenlos

Die SiBike-App von Siemens Mobility steht im App Store von Apple und im Google Play Store (für Android-Geräte) kostenlos zum Herunterladen bereit. Links zu den Stores und weitere Informationen zum Projekt gibt es auf www.reutlingen.de/grünewelle. (pm)