REUTLINGEN. Die Umweltzonen im Land sind in einigen Städten auf dem Prüfstand. Das gilt beispielsweise für Karlsruhe, Schwäbisch Gmünd und Wendlingen, aber nicht für Reutlingen. Die Luftqualität hat sich in den vergangenen Jahren generell wesentlich verbessert. Dennoch müssen die Maßnahmen dort beibehalten werden, wo Grenzwerte nur knapp eingehalten werden. Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am Donnerstag in Stuttgart: »Dank der Auflagen und Maßnahmen in grünen Umweltzonen ist die Luft dort deutlich besser geworden. Da, wo wir im Jahr 2019, also vor der Corona-Pandemie, noch Werte über oder etwas unter den Luftqualitätsgrenzwerten hatten, wie in Ludwigsburg, Stuttgart und Reutlingen, sind wir allerdings noch nicht so weit, Maßnahmen aufheben zu können.« Seit Mitte 2015 dürfen in Reutlingen nur noch Fahrzeuge mit einer grünen Plakette fahren.
Dass angestrebt wird, vielerorts die grünen Umweltzonen in diesem Jahr aufgehoben werden sollen, kritisiert der Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) als verfrüht und voreilig. Richtig sei, dass die Luftqualität in den Städten besser geworden sei und die Grenzwerte meist eingehalten würden. »Richtig ist aber auch, dass ein beträchtlicher Teil der Schadstoffreduzierungen auf den infolge der Corona-Einschränkungen massiv gesunkenen Autoverkehr zurückzuführen ist«, sagte Martin Bachhofer, BUND-Landesgeschäftsführer.
Dass die Umweltzonen in einigen Städten mit sehr sauberer Luft nun entfallen sollen, ist aus Sicht der CDU-Fraktion konsequent. »Auch alle anderen einschränkenden Maßnahmen zur Luftreinhaltung müssen regelmäßig auf den Prüfstand gestellt und überprüft werden, ob sie noch notwendig und verhältnismäßig sind - auch in Stuttgart«, hieß es in einer Pressemitteilung. Die FDP-Fraktion forderte, dass Fahrverbote verschwinden müssen. (dpa/a/GEA)