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Gibt es in Reutlingen zu wenige öffentliche Toiletten?

»Warum gibt es in Reutlingen so wenig öffentliche Toiletten?« Mit dieser Frage hat sich eine GEA-Leserin an die Redaktion gewandt. Aber ist das wirklich so? Die Stadtverwaltung klärt auf.

Wo geht's in Reutlingen zum nächstgelegenen WC? Um das herauszufinden, gibt's verschiedene Wege.
Wo geht's in Reutlingen zum nächstgelegenen WC? Um das herauszufinden, gibt's verschiedene Wege. Foto: dpa
Wo geht's in Reutlingen zum nächstgelegenen WC? Um das herauszufinden, gibt's verschiedene Wege.
Foto: dpa

REUTLINGEN. Beim Bummeln, Shoppen oder Ausgehen erleben es viele: Plötzlich meldet sich die Blase, und die Suche nach dem nächstgelegenen öffentlichen WC beginnt mit Hochdruck. Dabei scheint die Suche in der Reutlinger Innenstadt manche Menschen vor Probleme zu stellen, weshalb eine Leserin des GEA fragt: »Warum gibt es in Reutlingen so wenige öffentliche Toiletten?«

Ob es tatsächlich zu wenige städtische Sanitäranlagen gibt, lässt sich objektiv nicht überprüfen. Es gibt keine gesetzliche Vorgabe oder Regelung, die den Bau oder ihre Anzahl vorschreibt. In der Stadtverwaltung ist man sogar der Ansicht, dass die Verteilung der öffentlichen Toiletten fast schon »optimal« ist, wie Pressesprecherin Sabine Külschbach auf Anfrage des GEA mitteilt. In der Innenstadt gibt es derzeit sieben Anlagen, die von den Technischen Betriebsdiensten (TBR) betreut werden. Zusätzlich gibt es in Orschel-Hagen am Dresdner Platz eine barrierefreie Toilette. Während der Corona-Pandemie wurde laut Külschbach eine Gebühr von von 50 Cent eingführt, weil es Probleme mit »erhöhter Verschmutzung und Vandalismus« gab. »Seitdem hat sich die Situation verbessert.«

 

»Nette Toilette« in Restaurants, Cafés und Bars

Das sind jedoch noch längst nicht alle Sanitäranlagen, die Menschen aufsuchen können, die dringend mal müssen. Viele wissen offenbar nicht, dass zehn Gastronomen »nette Toiletten« anbieten, die während der Öffnungszeiten der Lokale benutzt werden können - und das sogar kostenlos. Das Angebot ist durch rote Aufkleber im Eingangsbereich der Restaurants, Cafés und Bars gekennzeichnet. Auf diesen ist in Form eines Piktogramms auch erkennbar, ob das WC behindertengerecht ist.

 

Bei Gastronomiebetrieben mit diesen Aufklebern am Eingang dürfen Toiletten kostenlos benutzt werden. Foto: Stadt Reutlingen

Insgesamt stehen in der Innenstadt somit 17 WCs zur Verfügung. Dabei soll es jedoch nicht bleiben. Denn die Stadtverwaltung plant, trotz angespannter finanzieller Lage Geld für öffentliche Toiletten bereitzustellen. Für das Jahr 2024 ist geplant, die barrierefreie Toilette in Orschel-Hagen zu sanieren, so Külschbach. Außerdem sollen Neubauten für den Toilettencontainer am Regionalen Busbahnhof in der Bahnhofstraße sowie für die Anlage am Albtorplatz entstehen. Um eine Vorstellung zu bekommen, was so ein Neubau kostet: Für die 2020 in der Krämerstraße eingeweihte Toilette hat die Stadt rund 400.000 Euro investiert, verrät die Pressesprecherin. Mit den Neubauten ist laut ihr dann die »optimale« Verteilung erreicht.

Auch die Zahl der »netten Toiletten« soll steigen. Die TBR und das Reutlinger Stadtmarketing »führen derzeit Gespräche mit drei Gastronomiebetrieben«, sagt Külschbach. Generell sei die Stadt immer auf der Suche nach neuen Partnern für die Aktion. »Gerne auch in der Gartenstraße.«

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Um im Bedarfsfall schnell die nächstgelegene der bereits vorhandenen Toiletten zu finden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wer im Internet bei einer Suchmaschine »öffentliche Toiletten Reutlingen« eingibt, findet schnell die Übersichtsseiten der TBR und der Stadtverwaltung, auf denen alle 17 Anlagen aufgelistet sind. Auf der Webseite der Stadt kann man sich zudem einen interaktiven WC-Stadtplan anzeigen lassen und diesen auch herunterladen. Ganz analog gibt es auch ein Faltblatt, das laut Külschbach unter anderem in der Tourist-Information am Marktplatz erhältlich ist. Die Pressesprecherin weist auch auf Wegweiser hin. Bei diesen besteht jedoch wohl noch Verbesserungsbedarf. »Die TBR erstellen noch ein Beschilderungskonzept.« (GEA)