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GEA-Medizinforum: Bewegung statt Bettruhe

Die Besucher nutzten die Fragerunden intensiv um persönliche Probleme beantwortet zu bekommen.
Die Besucher nutzten die Fragerunden intensiv um persönliche Probleme beantwortet zu bekommen. Foto: Jürgen Meyer
Die Besucher nutzten die Fragerunden intensiv um persönliche Probleme beantwortet zu bekommen.
Foto: Jürgen Meyer
REUTLINGEN. Einmal aufstehen bitte. Etwas die Knie beugen, Steißbein nach vorne verlagern, Arme nach oben heben und leicht nach hinten kippen. Diese kleine Yogaübung von Physiotherapeutin Petra Eger tat den Besuchern des Medizinforums im kleinen Saal der Stadthalle nach einer Stunde sitzen richtig gut. Die Übung zeigte auch, worin sich die Podiumsteilnehmer vom Kreisklinikum einig sind: Bewegung tut gut, besonders der Wechsel zwischen physiologischer und legerer Haltung.

Zu diesem Zeitpunkt wussten die rund 100 Interessierten, dass Rückenschmerzen zu 80 Prozent für Arbeitsunfähigkeit sorgen. Aber auch, dass bei 90 Prozent der Patienten der Rückenschmerz relevant zurück geht. Nur bei etwa zwei bis sieben Prozent der Patienten wird der Schmerz chronisch. Mit viel Humor und anschaulich nahm sich Chefarzt Dr. Frank Andres, Klinik für Neurologie, dem Entstehen und der Diagnostik von Rückenschmerzen an. Wichtig ist das Reden mit dem Patienten, denn auch das psychische und soziale  Umfeld spielt eine Rolle. 

Weicht der Schmerz nicht, braucht es ein Bild: Röntgen, CT oder MRT. Wie sich damit ein Bandscheibenvorfall oder eine Fraktur aufgrund von Osteoporose sichtbar machen lässt, zeigte Professor Dr. Stephan Clasen, Chefarzt am Institut für Radiologie. »Die Bildgebung ist nicht der erste, aber ein Zwischenschritt.« Diese sollte sparsam genutzt werden. »Für mich ist ein wichtiges Kriterium: Gibt es eine Veränderung im Empfinden, dann macht es Sinn.«

In diesem Zusammenhang betonte Privatdozent Dr. Marco Skardelly: »Wir operieren nicht das Bild, sondern den Patient.« Ein Bild mit starken Veränderungen müsse nicht bedeuten, dass der Patient starke Schmerzen hat. Wo langfristig aber eine Operation notwendig sein wird, ist die Diagnose Spinalkanalstenose, die Verengung des Wirbelkanals. Wie die Schmerz operativ gelindert werden kann, zeigte auch Skardelly sehr anschaulich anhand von Bildern. 

Die Besucher nutzten die Fragerunden intensiv um persönliche Probleme beantwortet zu bekommen. Ein Rat, den aber alle Ärzte und Physiotherapeutin Petra Eger mitgeben: Bleiben Sie in Bewegung. (GEA)