REUTLINGEN. »Lützi bleibt« steht auf dem Transparent, das am Freitagnachmittag auf dem Reutlinger Marktplatz weht. Ringsherum über 100 Demonstranten, die sich für den Erhalt des Dorfes Lützerath einsetzen, das dem Braunkohletagebau weichen soll. »Die Kohle unter Lützerath abzubaggern ist weder mit der 1,5 Grad Grenze vereinbar, noch für die Energiesicherheit nötig. Wir brauchen erneuerbare Energien statt dreckige Kohledeals mit RWE!« fordert stellvertretend für viele Johanna Oehrle von Fridays for Future Reutlingen.
Unterstützt wird der Protest gegen die Kohle auch von den Parents for Future, die in einem offenen Brief unter anderem betonen, »die Entscheidung, 280 Millionen Tonnen des klimaschädlichsten Energieträgers Braunkohle zu verstromen, darf nicht unter Ausschluss der Wissenschaft und wichtiger gesellschaftlicher Gruppen geschehen«. Bei der Kundgebung sowie dem Demozug durch die Metzgerstraße hoch und durch die Wilhelmstraße wieder runter, sind die bekannten Rufe zu hören.
»Es gibt kein Recht auf Kohlebaggerfahren«, skandiert die Menschenmenge, kurz danach dann »wir alle für 1,5 Grad« oder »nie, nie, nie wieder Kohle«. Kein Dorf solle dem Kohleabbau weichen müssen. Die unter Lützerath liegende Kohle werde auch angesichts der Energiekrise nicht für eine flächendeckende Energieversorgung benötigt, wie eine Studie zeige. (GEA)