Logo
Aktuell Marktplatz

Frauentag: Zeichen setzen gegen Prostitution

Mädels aus dem Görls-Verein trugen ihre Forderungen vor.  FOTO: MEYER
Mädels aus dem Görls-Verein trugen ihre Forderungen vor. FOTO: MEYER
Mädels aus dem Görls-Verein trugen ihre Forderungen vor. FOTO: MEYER

REUTLINGEN. Das traditionelle Hissen der Fahne von Terre des Femmes auf dem Reutlinger Marktplatz rückte dieses Jahr am »Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen« fast ein wenig in den Hintergrund. Die Hingucker waren 15 Mädels vom »Görls«-Verein, die ihre Statements auf Pappkartons vortrugen.

Das Thema Prostitution stand dieses Jahr im Fokus des Frauentags. Verena Hahn, die neue Sprecherin vom »Forum Reutlinger Frauengruppen«, beklagte die »Mythen der Prostitution«: Ausbeutung werde von einer Lobby heruntergespielt. Physische und psychische Gewalt, Menschenhandel, organisierte Kriminalität: »Das ist kein normaler Beruf.«

Ein großer Markt ist das Gewerbe allemal in Deutschland. 14 Milliarden Euro würden in der Prostitution umgesetzt, berichtete Sabine Constabel vom Verein »Sisters«, der sich in Reutlingen gegen Prostitution einsetzt. Sie ging in ihrem Vortrag über »Loverboys« auf eine besonders perfide Art ein, wie Frauen zur Prostitution gebracht werden. Junge Männer täuschen den Betroffenen eine Liebesbeziehung vor und locken sie in eine Abhängigkeit. Ein Grundproblem sei in Deutschland, dass es legal sei, »Frauen zur sexuellen Benutzung zu kaufen.«

Deutschland sei »das Bordell Europas«, beklagte auch Oberbürgermeister Thomas Keck im Hinblick auf vergleichsweise lockere Gesetze. Einen wichtigen Auftrag der Kommune sieht er – im Hinblick auf jede sexualisierte und häusliche Gewalt – in der Prävention: Mädchen müssten früh gestärkt werden. (igl)