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Feiern, was das Zeug hält bei der Reutlinger Livenacht

Tolle Bands und angenehme Temperaturen sorgen am Samstagabend für ausgelassene Stimmung

Bei der Livenacht ging es in den Reutlinger Kneipen mächtig ab. The Pulz heizten im Kali den Besuchern ein.Fotos: Spiess
Bei der Livenacht ging es in den Reutlinger Kneipen mächtig ab. The Pulz heizten im Kali den Besuchern ein. Foto: Jürgen Spieß
Bei der Livenacht ging es in den Reutlinger Kneipen mächtig ab. The Pulz heizten im Kali den Besuchern ein.
Foto: Jürgen Spieß

REUTLINGEN. Auch bei der dritten Livenacht in diesem Jahr hat das Konzept wieder gezündet: In so gut wie allen der zwölf beteiligten Locations gab es bereits um 22 Uhr kaum ein Durchkommen mehr. Wegen der angenehm milden Temperaturen steppte am Samstagabend auch im Freien vereinzelt der Bär.

Livenächte sind in und bringen Leben in die Stadt. Das zeigte sich einmal mehr am Samstagabend, als sich bei spätsommerlichen Temperaturen Hunderte durch die beteiligten Kneipen treiben ließen. Musikfans kamen ebenso auf ihre Kosten wie Feierbiester und Tanzbegeisterte. Teilweise war es so voll in den Kneipen und Lokalen, dass sich davor Menschentrauben bildeten.

»Warum gibt es eigentlich nicht jeden Monat eine Livenacht?«

Die von der Reutlinger Gastro-Initiative (RGI), ein Zusammenschluss von Reutlinger Gastronomen, initiierte Veranstaltungsreihe hat sich schon deswegen fest in der Region etabliert, da der Eintritt in die Lokale kostenlos ist. Zudem übernahm die RGI wieder die Parkgebühren in den Tiefgaragen Tübinger Tor 1 und 2 und Rathaus, um die Livenacht auch für Auswärtige attraktiv zu machen.

Das Konzept ging auf. Wie in den vergangenen Ausgaben wurde eine große Bandbreite verschiedener musikalischer Stilrichtungen geboten, sodass jeder auf seine Kosten kam. Nicht nur für Feierwillige, auch für anspruchsvolle Musikliebhaber hatte der Abend einiges zu bieten: So etwa das Konzert der Bloody Chickenheads im knallevollen Vesper & Bier oder der Auftritt der Band Mister Chang im Basement. Das Deutschrock-Trio bescherte den Fans im Keller neben dem Hola Oli ein verspieltes, atmosphärisches und vor allem hochenergetisches Konzert, mit Titeln wie »Feuer in der Blutbahn« oder »Willkommen Zuhaus«.

Auffällig war dieses Mal, dass sich nicht nur zahlreiche junge Leute auf den Weg machten, um von einem Lokal zur nächsten Kneipe zu flanieren. Ein altersmäßig bunt gemischtes Publikum versammelte sich etwa vor der Finca von Ernst Obermayer, zumal dort jeder, der Lust hatte, selbst zum Mikrofon greifen konnte.

Ziemlich gut drauf: Die Stimmung bei der Livenacht war bestens.
Ziemlich gut drauf: Die Stimmung bei der Livenacht war bestens. Foto: Jürgen Spieß
Ziemlich gut drauf: Die Stimmung bei der Livenacht war bestens.
Foto: Jürgen Spieß

Aber nicht nur das Karaokesingen kam gut an. Besonders heiß ging es auch im Alexandre, Kali, Vis-à-Vis, in der Kaiserhalle und im Frankies zu. Während im Alexandre die vielköpfige Band Feel mit Rockklassikern zum Mitfeiern und Tanzen animierte, ließen es die Stuttgarter The Pulz im Kali mit ausgesuchten Britpop-Klassikern krachen. Auch bei den Auftritten der Deutschrock-Band Aquarianer im Vis-à-Vis, beim Old-School-Coverrock mit der Gruppe Bad Attitude in der Kaiserhalle oder beim Rocktrio gate 8 closed im etwas abseits gelegenen Frankies waren Hochdruck und Full House angesagt. Im Dolce spielten zunächst Pit Lopez & Friends Salsa- und Latinbeats, gegen später lud die After-Livenacht-Show zum frühmorgendlichen Abtanzen.

Etwas ruhiger, aber nicht weniger gut besucht ging es vor dem Hola Oli zu. Dort begeisterte Dominik Uhl mit unplugged gespielter Liedermacher-Kunst. Auch beim Einzelhändler Yaya in der Wilhelmstraße herrschte mit dem Soulsänger Ben’tagon beste Stimmung. Das Fazit? Petra aus Reutlingen brachte es mit einer provokativen Frage auf den Punkt: »Warum gibt es eigentlich nicht jeden Monat eine Livenacht? Alle würden profitieren: die Kneipenwirte, die vielen Ausgehwilligen und nicht zuletzt das Image der Stadt.« (GEA)