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Aktuell Auszeichnung

Erster Ulrich-Lukaszewitz-Preis geht an das Reutlinger franz.K

Reutlinger SPD-Mitglieder überreichen den ersten Ulrich-Lukaszewitz-Preis und erinnern damit an ihren verstorbenen Fraktionskollegen, den sie auch als Kunst- und Menschenfreund bezeichnen.

Freuten sich über die Verleihung des ersten Ulrich-Lukaszewitz-Preises an das franz. K: (von links) Jo Schempp, Aline Lukaszewit
Freuten sich über die Verleihung des ersten Ulrich-Lukaszewitz-Preises an das franz. K: (von links) Jo Schempp, Aline Lukaszewitz, Andreas Roth und Claudia Heldt (vom franz. K), Mert Akkeceli (SPD-Ortsvorsitzender), Helmut Treutlein und Elke Lukaszewitz. Foto: Norbert Leister
Freuten sich über die Verleihung des ersten Ulrich-Lukaszewitz-Preises an das franz. K: (von links) Jo Schempp, Aline Lukaszewitz, Andreas Roth und Claudia Heldt (vom franz. K), Mert Akkeceli (SPD-Ortsvorsitzender), Helmut Treutlein und Elke Lukaszewitz.
Foto: Norbert Leister

REUTLINGEN. »Kultur macht den Menschen erst zum Menschen«, betonte Helmut Treutlein am gestrigen Dienstag auf dem Gelände der ehemaligen Paketpost. Dort wird momentan schwer gewerkelt und gebaut, eine große Bühne ist am Entstehen. Container grenzen als Schallschutz das Gelände zur Gutenbergstraße hin ab, um die Wohnbebauung dahinter vor lauten Klängen zu schützen. Auf dem Freigelände, das nun zum Echaz-Hafen wird, hat laut Treutlein die Post einst einige Bäume gepflanzt, »damit die darunter parkenden Autos Schatten kriegen«, mutmaßte der Fraktionsvorsitzende der SPD im Gemeinderat mit Augenzwinkern. Nun würden die Bäume zu »einer tollen Atmosphäre« auf dem Gelände beitragen, auf dem schon sechs Veranstaltungen durchgeführt wurden – und viele weitere folgen sollen.

»Ein Zeichen der Freiheit und des sozialen Zusammenhalts«

Am Dienstag allerdings ging zwischen dem geschäftigen Treiben der Handwerker und Bauarbeiter eine Preisverleihung vor sich, die in Reutlingen bislang einzigartig ist: Der nach einer Idee von SPD-Gemeinderatsmitglied Johannes »Jo« Schempp frisch aus der Taufe gehobene »Ulrich-Lukaszewitz-Preis für Kunst und Kultur« wurde zum ersten Mal von der SPD-Ortsgruppe vergeben. Alle zwei Jahre soll nach den Worten von Herbert Binsch dieser »ideelle Preis« von nun an vergeben werden. Treutlein bezeichnete die Ehrung als »ein Zeichen der Freiheit, des sozialen Zusammenhalts, für Frieden und Gerechtigkeit«. Gewürdigt werden sollen mit dem Preis große »kulturelle Leistungen« – und das sei dem soziokulturellen Zentrum des franz.K durch die Idee und Realisierung des Echaz-Hafens bestens gelungen.

Helmut Treutlein hob während der kleinen Feierstunde zunächst die künstlerischen Leistungen von Lukaszewitz hervor, der im vergangenen November im Alter von 77 Jahren gestorben ist. Fünf Jahrzehnte lang brachte sich »Luka« in die Arbeit im Reutlinger Stadtrat ein, erst 2019 verließ er das Gremium.

Die Kunst besonders im öffentlichen Raum lag Lukaszewitz laut Treutlein besonders am Herzen. Jo Schempp sprach hingegen einen anderen Aspekt von Lukaszewitz an: »Er war ein Menschenfreund und aufgeschlossen für alles Schöne.« Das Interesse des Lehrers »an Kunst war grenzenlos, sein Wissensdurst riesig, er war ja quasi lesesüchtig«, erinnerte sich Schempp als Weggefährte von Lukaszewitz. »Er vertrat stets die klare Meinung, dass Kunst nichts für Auserwählte und Elitäre sei.« Mit dem Preis soll nun »die Erinnerung an einen liebenswerten Menschen wachgehalten werden«, betonte Jo Schempp.

Sehr gerührt zeigten sich Ehefrau Elke und Tochter Aline Lukaszewitz, die ebenfalls zur Preisverleihung gekommen waren. Ausgezeichnet werde mit dieser ersten Urkunde und 1 000 Euro das franz.K nicht nur für den Echaz-Hafen, sondern »auch für den finanziellen Wagemut, dieses Projekt umzusetzen«, betonte Helmut Treutlein. »Wir begreifen diesen Preis als Verpflichtung«, sagte Andreas Roth, der zusammen mit Claudia Heldt als Vorstandsmitglieder des franz.K die Würdigung entgegennahm. (GEA)