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Erdrutsch an der Achalm blockiert beliebten Spazierweg

Durch die Regenfälle Mitte Juni geriet die Erde am Nordhang der Reutlinger Achalm ins Rutschen. Auf rund 30 Metern Länge ist der beliebte Spazierweg an der Waldschenke nicht mehr vorhanden.

Nichts geht mehr: Vom ehemaligen Weg ist nur noch ein kleines Stück (Bildmitte) zu erkennen.
Nichts geht mehr: Vom ehemaligen Weg ist nur noch ein kleines Stück (Bildmitte) zu erkennen. Foto: Gabriele Böhm
Nichts geht mehr: Vom ehemaligen Weg ist nur noch ein kleines Stück (Bildmitte) zu erkennen.
Foto: Gabriele Böhm

REUTLINGEN. Starke Regenfälle und die Durchweichung des Bodens haben Mitte Juni den Hang im Bereich Achalmklinge auf einer Länge von rund 30 Metern abrutschen lassen. Dies macht den beliebten Rundweg an der Waldschenke am Fuß der Achalm derzeit unpassierbar. Er ist aus beiden Richtungen gesperrt. Der Hang hat den Weg von oben her verschüttet und mitgerissen, Bäume wurden entwurzelt und bewegen sich Richtung Reichenbach. Erst Ende Mai hatte es im Wald im Gewann Erdschlipf einen 20 Metern langen Erdrutsch gegeben. Damals mussten 200 Tonnen Steine eingebracht werden, um den Hand zu befestigen und den Weg wieder herzustellen.

Damit ist es beim neuen, größeren Erdrutsch nicht getan. Der Hang bedeckt an einer Stelle den Weg fast vollständig. Einige Meter weiter klafft dort, wo vorher ein Weg war, ein tiefes, breites Loch. Und wieder ein Stück weiter liegen entwurzelte Bäume quer. »Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Erde noch weiter abwärts bewegt«, so Revierleiter Jens Schweizer. Deshalb warte man mit der Sanierung auf einen Stillstand. Der Förster rät Spaziergängern und Radfahrern dringend davon ab, sich in diesem Bereich zu bewegen und die Absperrung zu ignorieren.

Spaziergang wird wieder hergestellt

Der Tonboden, lange Zeit ausgetrocknet, sauge sich gerade mit Wasser voll und dehne sich aus. Hinzu komme die besondere geografische und geologische Situation. »Früher ging die Schwäbische Alb bis Stuttgart«, erläutert Schweizer. Durch Erosion und die abbrechende Hangkante habe sie sich immer weiter zurückgezogen. Dieser Prozess gehe weiter und finde auch an der Achalm statt. Nicht umsonst heiße das Gesamtgebiet »Erdschlipf«, was auf die abrutschende Erde hinweise.

Für den Forst bedeute dies viel Arbeit, wobei die Hangrutschung an der Achalmklinge im Vergleich zur Situation beispielsweise im Fränkischen Wald noch »eine kleine Baustelle« sei. Jetzt müsse man abwarten, wann die Erde zum Stillstand komme. Die gute Nachricht: Der viel genutzte Spazierweg wird wieder hergestellt. »Wir müssen ihn allein schon aus forstwirtschaftlichen Gründen erhalten, um das Gebiet dort zu erreichen«, so Schweizer. Er schätzt die Kosten aktuell auf 40.000 bis 50.000 Euro. (GEA)