REUTLINGEN. Amtliche Unwetterwarnung von Donnerstagabend bis zum Freitagmittag: So sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) Unwetter mit Starkregen in der Region Neckar-Alb voraus. In dieser Zeit können zwischen 40 und 70 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. »Das bedeutet, Warnstufe-Rot«, sagt Meteorologe Thomas Schuster vom DWD in Stuttgart dem GEA. »Das bedeutet, dass kleinere Bäche und Flüsse über die Ufer treten können, Straßen überflutet werden und Keller volllaufen können«, führt Schuster weiter aus.
Auch Hangrutsche möglich
Er spricht von einer Hochwarnlage, die bedeute, dass es auch zu Hangrutschen an den Albkanten kommen könne. »Die Böden haben in den letzten Tagen bereits Regen abbekommen, die sind schon gut durchfeuchtet«, so Schuster. Wenn jetzt noch Starkregen dazu käme, sei die Aufnahmekapazität des Untergrundes bald erreicht. Vor Überflutungen an einigen Bächen der Region warnt auch die Hochwasservorhersagezentrale.
Ursache für die Unwetterlage sei ein Tief mit Zentrum über Südhessen und Nordbayern, das sich an seiner Südseite über Baden-Württemberg eindrehe und große Regenmengen in die Region »schaufeln wird«, so Schuster.
Bereits am Donnerstagnachmittag könne es zu vereinzelten Schauern und kleinen Gewittern kommen, die 20 bis 30 Liter Regen im Gepäck hätten: »Das sind dann schon die Vorboten für das, was in der Nacht bevorsteht«, erklärt der DWD-Meteorologe. Es werde die gesamte Nacht »schütten«.
Reutlinger Feuerwehr in Bereitschaft
Die Reutlinger Feuerwehr ist wegen der Wetterlage in Bereitschaft. Einsatzleiter Matthias Hertler: »Wir haben die Lage ganz genau im Blick und können ganz schnell reagieren, ausrücken und vor Ort sein.« Auch die Stadtentwässerung Reutlingen (SER), die für die etwa 600 Kilometer Kanalnetz von Reutlingen verantwortlich ist, befindet sich in erhöhter Alarmbereitschaft.
Es wird allen Menschen in der Region empfohlen, überflutete und gefährdete Abschnitte zu meiden. Autofahrer sollten ihr Fahrverhalten entsprechend anpassen und Behinderungen einplanen. Außerdem wird empfohlen, vorbeugende Hochwasser-Schutzmaßnahmen zu treffen, sowie bei bereits bestehender Überflutung, vollgelaufene Keller nicht zu betreten. (GEA)