REUTLINGEN. Lange hat der Reutlinger Regisseur und Comedian Dominik Kuhn, alias Dodokay, gewartet, doch jetzt gibt es wieder eine aktuelle »Schwäbische Tagesschau« aus seiner Feder und aus seinem Mund. »Es ist wirklich zehn Jahre her, dass ich die letzte Tagesschau auf schwäbisch produziert habe. Ich konnte es auch nicht glauben, als ich ins Archiv gesehen habe«, sagte Dodokay dem GEA. Doch diese Tagesschau-Folge, die er in altbekannter Manier umgetextet und auf schwäbisch synchronisiert hat, habe er schon Anfang des Jahres in seinen Kalender notiert: »Da hab ich reingeschrieben: Jan Hofer geht.« Also etwas ganz Besonderes: Es sollte unbedingt die letzte Sendung mit dem beliebten Jan Hofer werden, der nach 35 Jahren seine Sprecherkarriere beim Nachrichten-Flaggschiff des Deutschen Fernsehens beendete.
Natürlich musste die in Reutlingen »bearbeitete Version« auch, wie alle anderen Tagesschau-Bearbeitungen von ihm, einen regionalen Bezug bekommen. »Dass die Stadt Reutlingen vom gelben Sack auf die gelbe Tonne umstellt, bot sich da geradezu für mich an«, so Dodokay. Doch ganz wie bei Satire und Comedy üblich, wird das Thema überspitzt und übertrieben. Beim Reutlinger Comedian kommt es wegen der Umstellung von gelber Sack auf gelbe Tonne zu Krawallen, Übergriffen auf Müllwerker und zu Massenprotesten. Dafür hat er auch Videomaterial von Demonstrationen der sogenannten »Querdenker« und Corona-Leugner verwendet und Statements der Demonstrierenden entsprechend umgeschrieben. »Ich habe bewusst die Corona-Leugner ins Visier genommen«, erklärt Dodokay.
Diese sagen auf schwäbisch Sätze wie, ».... und morgen verbietet se ons des Laubgebläse. Des macht elles dr Bill Gates« oder »... wenn i gegen die gelbe Tonne demonschtrier', fühl i mi wie Sophie Scholl.«
Zum Schluss bleibt die »Schwäbische Tagesschau« in der Region. Für die Wettervorhersage verwendet Dodokay das Bild vom weihnachtlichen Marktplatz in Bad Urach. So, wie es in der original Tagesschau Ausgabe am 7. Dezember auch zu sehen war. (GEA)