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Aktuell Telemedizin

Das Reutlinger Projekt »HeimDoc« erhält Förderung vom Sozialministerium

Ziel ist eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Versorgung. Kooperation mit der RAH und der BruderhausDiakonie

Arzt
Ein Arzt hält ein Stethoskop in der Hand. Foto: Patrick Seeger/DPA
Ein Arzt hält ein Stethoskop in der Hand.
Foto: Patrick Seeger/DPA

REUTLINGEN. Das Medizinische Versorgungszentrum II der Kreiskliniken Reutlingen erhält mit seinem innovativen Projekt »HeimDoc« den Zuschlag für eine Fördersumme von 302.760 Euro durch das Sozialministerium Baden-Württemberg. Ziel des Projekts ist es, eine bedarfs- und zeitgerechte sowie wirtschaftliche Versorgung von Pflegeheimen durch den Einsatz moderner Telemedizinstrukturen zu gewährleisten.

Das »HeimDoc«-Projekt bietet telemedizinische Betreuung durch Videosprechstunden und den Einsatz digitaler medizinischer Geräte wie Stethoskope oder mobile Ultraschallsonden, kombiniert mit regelmäßigen Präsenzbesuchen von Medizinern. Nach jeder Televisite erfolgt eine digitale Dokumentation der Verordnungen in der elektronischen Patientenakte des Pflegeheims sowie im Arztinformationssystem der Praxis. Dadurch werden die rechtlichen Grundlagen für die Ausführung der pflegerischen Maßnahmen sowie die Dokumentationspflichten sichergestellt.

Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Rolle des Arztes als »Telearzt«, der nicht nur die kontinuierliche telemedizinische Betreuung der Pflegeheime sicherstellt, sondern auch durch regelmäßige Präsenzbesuche die Bewohner der Heime vor Ort betreut. Dies ermögliche eine nahtlose Integration von Telemedizin und direkter rascher ärztlicher Betreuung, wodurch die Versorgung der Pflegebedürftigen maßgeblich verbessert und das Pflegepersonal entlastet werde.

Modularer Aufbau

Das Projekt »HeimDoc« wird in enger Zusammenarbeit mit der Reutlinger Altenhilfe (RAH) sowie der BruderhausDiakonie durchgeführt. Dank des modularen Aufbaus von »HeimDoc« soll es für weitere Pflegeheime zukünftig möglich sein, sich an das Projekt anzuschließen.

»Durch den Einsatz von Televisiten und der Nutzung fortschrittlicher Technologien können wir die Zusammenarbeit zwischen Pflegeeinrichtungen und Medizinern deutlich verbessern. Mit dieser Innovation und unserem Engagement stellen wir sicher, dass die medizinische Versorgung der Pflegebedürftigen schneller, effizienter und auf höchstem Niveau erfolgt, während wir gleichzeitig unser Pflegepersonal erheblich entlasten. Zudem soll es in Zukunft möglich sein, weitere niedergelassene Ärzte in das Projekt einzubinden, um die flächendeckende Versorgung noch weiter auszubauen«, erklärt Dominik Nusser, Geschäftsführer der Kreiskliniken Reutlingen.

Das »HeimDoc«-Projekt ist Teil eines Förderprogramms des Landes Baden-Württemberg, das sechs Projekte zur Weiterentwicklung von Televisiten in Pflegeeinrichtungen mit einer Gesamtsumme von rund 1,7 Millionen Euro unterstützt. Diese Projekte stellen einen wichtigen Baustein im Rahmen der Digitalisierung in der Pflege dar. Sie seien ein entscheidender Schritt hin zu einer besseren und patientenorientierten ärztlichen Versorgung in Pflegeeinrichtungen, heißt es in der Pressemitteilung. (eg)